Gratulanten: Bastian Schweinsteiger und Luca Toni feiern den Torschützen Miro Klose. dpa
Im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Leverkusen musste Trainer Mirko Slomka auf Jones (Gelb-Rot-Sperre) verzichten. Für den "Sechser" durfte Grossmüller ran. Zudem erhielt Sanchez für Kobiashvili eine Bewährungschance.
Bei den Bayern kehrte der Matchwinner vom 1:0-Pokalsieg n.V. im Derby gegen 1860 München in die Startelf zurück: Franck Ribery. Nur eine von sechs Änderungen, denn auch Lell, Jansen, Schweinsteiger, Demichelis und Klose spielten von Beginn an. Sagnol, Zé Roberto, Kroos, van Bommel (Sperre) sowie Lahm und Podolski, die nicht mal im Kader waren, erhielten nach den Überstunden im Pokal eine Verschnaufpause.
Im 4-3-3-System versuchte Schalke, die Rotationself der Bayern durcheinander zu wirbeln. Am guten Willen mangelte es nicht, dafür aber an der Präzision. Westermann, Grossmüller und Rakitic schlossen nacheinander aus aussichtsreichen Positionen ab. Alle Versuche flogen jedoch über das Tor der Münchner hinweg.
Der 22. Spieltag
Der FC Bayern brauchte eine Weile, um in die Partie zu finden. Doch einmal mehr sorgte Ribery für die spielerische Linie beim Rekordmeister. In der 12. Minute tanzte der Franzose Bordon aus, scheiterte aber im Strafraum an Neuer. Zwei Minuten später sorgte aber eine hochwertige Kombination über den Franzosen für das erhoffte Erfolgserlebnis. Nach Schweinsteigers Pass in den Lauf legte Ribery quer auf Klose, der das Leder mit dem Oberkörper über die Linie drückte (14.). Damit beendete er seine 647-minütige Torflaute.
Auch wenn die Königsblauen weiter nach vorne spielten - durchdacht wirkten die Aktionen nicht. Die Bayern-Defensive ließ keine hochkarätige Chance zu und leitete in schöner Regelmäßigkeit schnelle Gegenzüge ein. Ribery wechselte ständig die Seiten und nutzte die riesigen Lücken. Sein feines Zuspiel auf Klose hätte einen weiteren Treffer verdient gehabt, doch der Angreifer verzettelte sich allein vor Neuer und vergab die gute Chance (20.).
Was folgte, war die beste Phase der Gelsenkirchener. Zahlreiche Eckbälle waren das Resultat des Sturmlaufs - und beinahe wäre das Engagement mit dem 1:1 belohnt worden. Aus dem Hinterhalt versuchte es Westermann. Lucio fälschte ab, das Leder flog Zentimeter am Tor vorbei. Kahn war bereits auf dem Weg in die andere Ecke (34.). In den letzten Minuten der ersten Hälfte sorgte die Hitzfeld-Elf wieder für Entlastung, der Lohn war die verdiente Pausenführung.
Wesentliches änderte sich nicht im zweiten Abschnitt. Schalke hatte zwar mehr Ballbesitz, hüben wie drüben fehlte aber zunächst die Genauigkeit in den Aktionen. Gelegenheiten entstanden meist nur über Standards - wie in der 64. Minute. Neuer parierte zwar den Kopfballversuch des sträflich alleingelassenen Toni, doch van Buyten stand beim Abpraller goldrichtig. Kaum zu glauben, dass der Belgier das Leder aus drei Metern nicht im leeren Tor versenkte. Die Latte rettete für den geschlagenen Neuer.
Der nächste Rückschlag für S04: Andreas Müller, Mirko Slomka und Olli Reck (v.l.). dpa
Und auch Klose lehnte nur drei Minuten später das nächste Geschenk ab. Die Kopfball-Rückgabe von Krstajic zu Neuer per Kopf war viel zu kurz. Klose spritzte dazwischen und spitzelte den Ball knapp am Tor vorbei - Riesenglück für S04.
Ideenlos wie über die gesamte Spielzeit wirkte Schalke auch in der Schlussviertelstunde. Die Bayern-Abwehr stand massiv, lediglich Rafinha, der genauso wie Ernst seine fünfte Gelbe Karte sah, testete Kahn in der 81. Minute mit einem Schuss auf die kurze Ecke. Die Bayern brauchten sich gegen die harmlosen Gelsenkirchener nicht mehr zu überanstrengen, um den knappen Erfolg über die Zeit zu bringen.
Schalke tritt in der Champions League am Mittwoch in Porto an und ist am Samstag in Bielefeld zu Gast. Die Bayern bestreiten am Donnerstag das Achtelfinale des UEFA-Cups in Anderlecht und sind am Samstag gegen den Karlsruher SC gefordert.