Bundesliga

Schaefer: Rücktritt zum Saisonende

Köln: Trainer bleibt dem FC in anderer Rolle erhalten

Schaefer: Rücktritt zum Saisonende

Klinkt sich aus dem Bundesliga-Geschäft aus: Kölns Trainer Frank Schaefer.

Klinkt sich aus dem Bundesliga-Geschäft aus: Kölns Trainer Frank Schaefer. Getty Images

Auf der spontan einberufenen Pressekonferenz erklärte der Trainer, dass er nach den Diskussionen über seine Vertragssituation seinen Entscheidungsprozess beschleunigt habe. Das Ergebnis: "Nach reiflicher Überlegung habe ich entschieden, nicht weiter für dieses Amt zur Verfügung zu stehen", so Schaefer. Die Fans bat er, seine Entscheidung zu respektieren und hofft, mit der frühzeitigen Bekanntgabe seiner Zukunftspläne die Basis für den Klassenerhalt gelegt zu haben. Das Team habe nun "keine Ausreden mehr".

Ob Schaefer wieder zur U 23 zurückkehrt, die er bis zur Entlassung seines Vorgängers Zvonimir Soldo im Oktober betreut hatte, ließ er offen. Auf Nachfrage bestätigte er zwar, dem FC erhalten zu bleiben, über seine künftige Rolle müssten aber noch Gespräche geführt werden. Ähnliches gelte laut Sportdirektor Finke für Co-Trainer Dirk Lottner.

Ich hatte das Gefühl, dass ich den Verein belaste - deshalb bin ich zum Präsidium gegangen.

Frank Schaefer

FC-Präsident Wolfgang Overath bedauerte den Rückzug Schaefers aus dem Profibereich. Man habe nichts unversucht gelassen, doch der Coach habe seine Entscheidung schließlich "alleine getroffen", das habe man zu akzeptieren. Overath sprach Schaefer im Namen des Vereins seinen Dank aus für die geleistete Arbeit.

Der 47-jährige Fußballlehrer hatte sich zusichern lassen, erst nach Erreichen des Klassenerhaltes über seine Zukunft entscheiden zu müssen, war aber in den vergangenen Tagen immer heftiger zu einer Entscheidung gedrängt worden. Den negativen Höhepunkt einer Diskussion zur Unzeit erlebte Schaefer am vergangenen Mittwoch, als Sportdirektor Finke des Trainers Glaube in Zusammenhang mit seiner beruflichen Ausrichtung brachte. Ein Vorfall, der Finke ins Zwielicht rückte, ebenso seine Einmischungen in die Arbeit Schaefers während des Trainings und der Spielanalysen. Zu Schaefers Entscheidung, im Sommer als Chefcoach aufzuhören, sagte Finke: "Das ist eine sehr mutige und außergewöhnliche Entscheidung."

Finkes Aufgabe wird es nun sein, einen Trainer zu finden, der sich der Philosophie des Sportdirektors, der sich offensichtlich gerne als "Übertrainer" profilieren möchte, beugt. Neben vielen anderen schwierigen Aufgaben ist dies die nächste für den 62-Jährigen, der zuletzt drei Jahre in Japan tätig war.

Noch keine Gespräche mit Nachfolgern - Finke schließt Comeback aus

Finke bestätigte auf der Pressekonferenz, dass es keinen "Plan B" gebe. Der Verein habe noch keine Gespräche über einen Nachfolger geführt. "Wir haben den Bedarf nicht gesehen, weil wir davon ausgegangen sind, dass Schaefer nach dem Klassenverbleib seinen Vertrag verlängert", so Finke, der sein Comeback als Trainer am Dienstag kategorisch ausschloss.