Raul und Fallatah warten auf den Ball. dpa
Marcos Paqueta, Trainer Saudi-Arabiens, änderte gegenüber dem 0:4 gegen die Ukraine seine Anfangsformation auf drei Positionen: Al-Khatran, Al-Harthi und Stürmer-Legende Al-Jaber kamen für Ameen, Al-Ghamdi und Al-Khatani ins Team. Nicht so sparsam mit Veränderungen war sein Gegenüber Luis Aragones - im Gegenteil: Er tauschte gleich in Angesicht der sicheren Qualifikation für das Achtelfinale gegenüber dem 3:1 gegen Tunesien seine komplette Anfangself aus.
Die Partie begann etwas verhalten mit Bewegung nur zwischen den Strafräumen. Da es für die Spanier nicht mehr um viel ging, hielten sie sich mit schnellen Vorstößen zurück und bevorzugten eine eher gemächliche Gangart. Da auch die Saudis sich zurückhielten, war das Spiel somit nicht nur einseitig, sondern auch alles andere als temporeich.
Es dauerte bis zur 28. Minute, bis endlich den Spaniern ein nennenswerter Schuss aufs Tor gelang: Fabregas bediente Albelda. Der zog von der Strafraumgrenze aus ab, doch Zaid im Tor der Saudis hatte aufgepasst und konnte den Schuss noch zur Ecke abwehren.
Kurz darauf ließ Joaquin mit einer schönen Einzelaktion aufhorchen, die er selbst mit einem Schuss aufs Tor abschloss. Auch hier rettete Zaid und lenkte den Ball mit der Faust noch über die Querlatte.
Nach 35 Minuten war es dann soweit: Reyes schlug einen Freistoß in den Strafraum der Wüstensöhne und Juanito gewann das Kopfballduell gegen Al-Montashari - es stand verdientermaßen 1:0 für "Spanien-B".
Die Reservisten gaben sich jedoch damit nicht zufrieden und setzten nach. Zaid musste ein ums andere Mal schlimmeres verhüten. Reyes hatte gleich zwei Mal die Chance für ein weiteres Tor (43. und 44.). Auf der anderen Seite verspielte Al-Jaber die einzige Möglichkeit für Saudi-Arabien leichtfertig: Von der linken Strafraumecke aus gelang ihm nur ein müdes Schüsschen (41.).
Auch die spanische B-Elf war am Ende erfolgreich. dpa
Auch nach der Pause nahm die Partie nicht unbedingt Fahrt auf. Die Iberer spielten weiter nach Belieben, aber ohne mit der letzten Konsequenz. Dennoch dürfen sich die Saudis bei ihrem Schlussmann bedanken, dass es keine "Klatsche" setzte, denn immer wieder machte er gute Chancen zunichte: In der 50. Minute war er ebenso gegen Antonio Lopez zur Stelle wie auch bei Joaquins Distanzschuss (61.) und dem Flachschuss von Iniesta (63).
Zwanzig Minuten vor dem Ende schalteten dann die Spanier einen weiteren Gang zurück und ließen nun den Gegner kommen. Die Saudis übernahmen nun tatsächlich das Spielgeschehen und schienen sogar an ihre Chance auf zumindest einen Punkt zu glauben. Ein Schuss von Noor ans Außennetz war dabei die Initialzündung. Doch insgesamt agierten die "grünen Falken" zu umständlich, um die Defensive der spanischen B-Elf ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Nur in der 89. Minute bestand wirkliche Gefahr für den Kasten von Canizares, als Al Harthi freistehend den Ball über das Tor schoss.
So blieb es am Ende bei einem knappen Sieg der Aragones-Elf in einer Partie, die bestenfalls wegen der komplett ausgetauschten spanischen Anfangself in die Annalen der WM-Geschichte eingehen dürfte.