Neben den beiden verletzten Aushängeschildern Kessié (Muskel) und Ibrahimovic (noch nicht wieder fit nach Knie-Operation) musste Milan-Coach Stefano Pioli zum Start der neuen Serie-A-Saison bekanntlich auch auf die beiden abgewanderten Stammspieler Calhanoglu (zu Erzrivale Inter) und Donnarumma (PSG) verzichten. Dafür setzte der Trainer der Rossoneri beim Gastspiel in Genua direkt auf die beiden Neuzugänge Giroud und Maignan, der als Donnarumma-Ersatz vom französischen Meister Lille gekommen war.
Und jener Maignan zeigte sofort, was in ihm steckt: Neben aufmerksamen Paraden wie zum Beispiel gegen einen Freistoßknaller von Samp-Profi Damsgaard (17. Minute, noch an die Latte gelenkt) eröffnete der Franzose das Geschehen auch gleich zweimal mit ultra weiten Abschlägen. Einer davon führte zur Milan-Führung, weil sich Calabria auf dem rechten Flügel gegen den schwach verteidigenden Augello behauptete und hernach fein für den einschiebenden Brahim Diaz servierte (9.). Die Leihgabe von Real Madrid machte ein gutes Spiel.
Krunic hätte derweil noch auf 2:0 erhöhen müssen, vergab aber aus bester Lage (26.). Und so nahmen die Mailänder "nur" eine verdiente 1:0-Führung nach kurzweiliger erster Hälfte mit in Abschnitt zwei. Was auch daran lag, dass die mutigen Genuesen um Routiniers wie Candreva (34) und Quagliarella (38) trotz einiger vielversprechender Ansätze nicht gefährlich genug vor dem AC-Kasten wurden.
Maignan, Maignan, Maignan
Die beste Chance nach längerer Zeit ergab sich für die Gastgeber erst wieder nach dem Seitenwechsel in Minute 52, als Gabbiadini nach einer schlechten Abwehraktion Theos aus kurzer Distanz flach abzog - und an einer starken Tat von Milan-Keeper Maignan verzweifelte.
Gegen eine insgesamt sehr stabil stehende Abwehr des Vizemeisters taten sich die Genuesen allerdings sehr schwer. Und wenn sich mal Gefährliches andeutete beziehungsweise Kjaer & Co. überspielt wurden, dann war stets Maignan reagierend zur Stelle (57. und 65.). Der Franzose, der vielleicht spielerisch oder auch von der Körperausstrahlung her noch etwas Luft nach oben hat, war in den Schlussminuten auch bei einem Kopfball des japanischen Abwehrspielers Yoshida präsent (85.). Auf der Linie wies er eindeutig seine Klasse nach.
Am Ende blieb es beim knappen wie insgesamt verdienten 1:0 für Milan, für das noch der Ex-Frankfurter Rebic kam und fast noch mit dem 2:0 zur Stelle war (90.+4). Damit zogen die Rossoneri mit den anderen erfolgreichen Top-Klubs dieses 1. Spieltags wie Stadtrivale und Meister Inter, Napoli, Atalanta sowie den beiden Römern gleich. Lediglich Rekordmeister Juventus patzte somit (2:2 bei Udinese).