Mit drei Wechseln wollte Royale Unions Trainer Alexander Blessin nach dem 3:1-Auswärtssieg gegen den RSC Charleroi das kleine Wunder schaffen und noch in die Zwischenrunde der Europa League springen. Sadiki, Lapoussin und Kevin Mac Allister, Bruder von Liverpools verletztem Weltmeister Alexis, starteten für Vanhoutte, Terho und Sykes. Fast hätte Blessin damit ein goldenes Händchen unter Beweis gestellt. Ein erster Abschluss von Sadiki verfehlte sein Ziel jedoch knapp (10.).
Puertas kontert schmeichelhaften LFC-Ausgleich
Durchatmen konnten Reds-Coach Jürgen Klopp und seine B-Elf allerdings nicht. Die gegenüber dem späten 2:1-Erfolg bei Crystal Palace auf neun Positionen veränderte Formation fand offensiv kaum Lösungen und zeigte sich defensiv immer wieder anfällig. Amoura (17.) und vor allem Nilsson (21.) verzeichneten Hochkaräter, ehe erstgenannter nach gut 30 Minuten die überfällige Führung erzielte (32.).
Lange hielt der Jubel der belgischen Fans in Brüssel allerdings nicht an. Ein unzureichend verteidigter Eckball reichte dem LFC zum Ausgleich aus dem Nichts durch Quansah (39.), der den Spielverlauf etwas auf den Kopf stellte. Noch vor der Pause konnte Saint-Gilles die Verhältnisse aber wieder geraderücken: Amoura bediente Puertas, der Kelleher im kurzen Eck überwand und den 2:1-Halbzeitstand herstellte (43.).
Belgischer Chancenwucher setzt sich fort
Nach Wiederanpfiff kehrten die Reds mit zwei Umstellungen zurück und wirkten etwas griffiger. Gefährlicher blieb jedoch Royal Union und erzielte in der 63. Minute das vermeintliche 3:1. Vor Puertas' zweitem Treffer hatte Vorbereiter Lazare Amani das Leder aber mit dem Arm gespielt. Der VAR zitierte Schiedsrichter Orel Grinfeld an den Monitor, wo der Israeli auf Handspiel entschied.
Europa League - 6. Spieltag
Auch nach dem Rückschlag blieben die Gastgeber das offensiv deutlich auffälligere Team, schafften es jedoch nicht, sich dafür mit weiteren Treffern zu belohnen. Nilsson verfehlte das Tor per Kopf um Zentimeter (71.), Amoura scheiterte in der Folgeminute mit dem Außenrist an Kelleher, der sich kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit ein weiteres Mal gegen den Sekunden zuvor eingewechselten Eckert Ayensa auszeichnen konnte (88.).
Ein verdientes drittes Tor sollte beherzt aufspielenden Belgiern nicht mehr gelingen, hätte aber ohnehin nichts mehr gebracht. Aufgrund des Ausgangs im Parallelspiel zwischen dem LASK und Toulouse bestand für das Team von Alexander Blessin keine Chance mehr auf Platz zwei. Es geht somit in der Conference League weiter, während der LFC als Gruppensieger in die K.-o.-Runde einzieht.
Nach Abschluss der Europa-League-Gruppenphase geht es für beide Teams am Sonntag im heimischen Ligabetrieb weiter. Saint-Gilles empfängt ab 16 Uhr den KV Mechelen, der FC Liverpool bekommt es mit Manchester United zu tun (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker).