Russlands Trainer Oleg Romanzew musste beim ersten Auftritt seiner Elf in der Gruppe H doch auf den noch angeschlagenen Mostowoj verzichten. Der Mittelfeldspieler von Celta Vigo wurde vom erst 19-jährigen Ismailow von Lokomotive Moskau ersetzt. Pimenow begann im Sturm neben dem Ex-Bremer Bestschastnich. Das tunesische Trainergespann Ammar Souayah und Khemais Labidi vertraute in der Sturmspitze auf den Freiburger Adel Sellimi. Der Ex-Breisgauer Zoubaier Baya, nun in Diensten von Besiktas Istanbul, stand nicht in der Startelf der Tunesier.
Die Tabelle der Gruppe H Stimmen zum Spiel
Die Zuschauer in Kobe sahen einen munteren Auftakt beider Teams. Russland setzte bei der offensiv geführten Partie die ersten Zeichen. So prüfte Karpin schon nach drei Minuten mit einem gefährlich geschossenen Freistoß Tunesiens Keeper Boumnijel. Nach einer guten Viertelstunde war es Solomatin, der mit einem Gewaltschuss den Keeper der Afrikaner vor Probleme stellte und nur kurz später schloss Pimenow eine gelungene Kombination der Russen mit einem schönen Fallrückzieher im Strafraum ab.
Tunesien kam zwar gelegentlich vor das Tor von Nigmatullin, doch die Aktionen waren zu durchsichtig. Lediglich in der 22. Minute wurde es richtig gefährlich, als Kowtun den Ball vor dem heranstürmenden Gabsi klären wollte und dabei fast ins eigene Tor traf.
Russland wirkte insgesamt zielstrebiger, besser organisiert und zweikampfstärker. Das Team von Oleg Romanzew kontrollierte die zunehmend schlechter werdende Partie, ließ aber im Abschluss die letzte Konsequenz vermissen. Die größte Möglichkeit vergab Titow mit dem Halbzeitpfiff, als er nach einem direkten Zuspiel in den Strafraum von Karpin an Torhüter Boumnijel scheiterte.
Auch nach der Pause diktierte das russische Team das Geschehen, doch gegen die dichtgestaffelte tunesische Abwehr half auch das gekonnte Kurzpassspiel zunächst nicht weiter. Die Afrikaner lieferten viel Stückwerk in der Offensive ab und kamen nur durch Unzulänglichkeiten in der russischen Defensive zu Chancen. So scheiterte Ben Achour nach 53 Minuten mit einem Schuss aus halbrechter Position nur knapp, nachdem Nikiforow den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachte.
In der 55. Minute kam Sitschew für Bestschastnich und mit dem jungen Stürmer kam frischer Wind in die Begegnung. In der 59. Minute dann die verdiente Führung für Russland. Ein verunglückter Abwurf von Boumnijel landete bei Sitschew, der den Ball geschickt auf Titow zurücklegte. Der Torjäger von Spartak Moskau zog aus 20 Metern ab und traf ins linke untere Eck. Tunesien zeigte sich konsterniert und musste sechs Minuten später den nächsten Treffer hinnehmen. Jaidi foulte Sitschew im Strafraum völlig unnötig, den fälligen Elfmeter verwandelte Karpin sicher ins linke untere Eck.
Mit der 2:0-Führung im Rücken ließ Russland die Afrikaner kommen, doch die Elf um Kapitän Sellimi verstand es nicht, die Fehler in der russischen Abwehr auszunutzen. Baya kam nach 67 Minuten für den enttäuschenden Sellimi, doch auch er konnte nicht mehr für die Wende sorgen. Die Elf von Oleg Romanzew nahm das Tempo aus dem Spiel, hielt den Ball lange in den eigenen Reihen und brachte so den Sieg sicher nach Hause.
In einer über weite Strecken wenig aufregenden Partie, in der beide Abwehrreihen nicht den sichersten Eindruck hinterließen, gewann Russland gegen Tunesien am Ende verdient mit 2:0. Russland führt nach diesem Sieg die Gruppe H nach dem ersten Spieltag an.