Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

Hansas neuer Coach Ewald Lienen nahm gegenüber dem letzten siegreichen Test gegen OFI Kreta (1:0) noch zwei Veränderungen vor. Hansa-Ikone Weilandt und der beste Torschütze der Vorbereitung, Barbarez, saßen auf der Bank. März und Yasser rückten in die Mannschaft. Das führte zu einer taktischen Umgruppierung. März spielte in der Abwehrkette, Gansauge übernahm den zentralen defensiven Mittelfeldpart, Yasser arbeitete auf der rechten Außenbahn, Studer und Lange agierten auf den halben Positionen, Dowe rückte als zweite Spitze fast neben Pamic. Beim VfL fehlte Kapitän und Manndecker Jensen (Wadenprellung). Ihn ersetzte Keller, die Liberoposition vertraute Trainer Willi Reimann dem in der Woche verpflichteten Heidenreich an. Im Mittelfeld erhielt der offensivstärkere Spies den Vorzug vor Stammann. Die Rostocker, eigentlich zum Auftakt gegen den Neuling zum Siegen verdammt, fanden nie zu einer spielerischen Linie. Nur in wenigen Phasen deuteten sie mögliche Potenzen an, ansonsten blieb fast alles Stückwerk, regierten Umständlichkeit und noch mehr der Zufall. Rückkehrer Dowe freundete sich mit seiner Stürmerrolle nicht an, Pamic setzte sich kaum einmal gegen Kovacevic durch. Nach glänzender Vorarbeit von Gansauge vergab Majak zudem die klarste Chance, als der Pole wohlgemerkt endlich einmal halbrechts in die Spitze stieß, wogegen er ansonsten auf der linken Außenbahn kaum ins Spiel kam. Mit zunehmenden Spielzeit häuften sich auch die Unsicherheiten in der Hintermannschaft, wurden besonders Kapetanovic Konter gestattet. Reimann wollte mit Spies und Reyna im Mittelfeld das Spiel unter Kontrolle bringen. Doch das glückte kaum, weil die Ballverluste im Vorwärtsgang kaum zu zählen waren, Meissner und Präger sich nicht durchsetzten. In der Abwehr gab es durch die Neuformierung erhebliche Abstimmungsprobleme, beim Mißverständnis zwischen Heidenreich und Torhüter Zimmermann drohte gar beim Kopfball des Liberos (33.) der Rückstand. Doch mit fortschreitender Spieldauer stabilisierte sich die Hintermannschaft, vor allem durch Kovacevic, wurde auch Zimmermann in seinen Aktionen zusehends sicherer. Reimann setzte nach einer guten Stunde eigentlich noch stärker auf ein Remis, als er mit Ratke für Spies und vor allem mit Stammann für den Angreifer Meissner zwei defensivstarke Akteure einwechselte. Doch plötzlich wurden die Konter besser, aber Präger vergab zwei glasklare Chancen. Als sich alle schon mit der Torlosigkeit nach einem überaus tristen Spiel abgefunden hatten, patzte ausgerechnet Bräutigam. Der neue Hansa-Kapitän, bis dahin mit einigen glänzenden Paraden eigentlich Spieler des Spiels, hob damit Präger und den Aufsteiger in den Himmel.