Ziemer und Lange hießen die beiden Neuen in Rostocks Startelf, die Groth sowie den Rot-gesperrten Hofschneider ersetzten. Stuttgart spielte mit Schneider als neuen Libero für den ebenfalls gesperrten Verlaat. Alle drei Änderungen auf dem Prüfstand: Lange lieferte als Mittelfeld-Außen und später als Verteidiger eine unauffällige, solide Partie. Ziemer begann mäßig, gab dann aber nach der Pause mit gefährlichen Schüssen das Signal zur Aufholjagd. Schneider wiederum gefiel als souveräner Abwehrchef.
Hinter ihm stand die Schlüsselfigur des Tages, VfB-Torhüter Wohlfart. Sein mißglückter Querschläger nach Berthold-Rückpaß (75.) brachte die Wende. Stuttgarts plötzliche Schwächen waren nun Rostocks neue Stärken: Weilandt gewann im Mittelfeld praktisch jeden Zweikampf, der eingewechselte Yasser sorgte für zusätzlichen Schwung, Studer setzte sich links immer häufiger durch. Dem gegenüber gaben Poschner und Soldo Räume preis, die bis zur Pause noch zum Stuttgarter Hoheitsgebiet zählten. Die Lehre von Rostock: Allein mit Verzögerungstaktik schaukelt man keine 2:0-Führung so einfach über die Zeit.
Es berichtet Ralf Canal