Personal: Rostock präsentierte sich gegenüber dem 0:1 in Leverkusen zweifach verändert. Haber und Beierle begannen für Lange und Weilandt, der aus taktischen Gründen für diese Partie ganz aus dem Kader gestrichen wurde. St. Pauli vertraute mit einer Ausnahme der Anfangsformation, die zuletzt Wolfsburg mit 3:1 bezwang: Rahn musste Racanel weichen.
Taktik: In der Abwehr agierte Rostock wie zum Auftakt in Leverkusen wieder mit einer Viererkette, neu zunächst hingegen die Ausrichtung im Mittelfeld. Um das Angriffsspiel in die Breite zu ziehen, verzichtete Trainer Armin Veh im Mittelfeld mit Weilandt auf einen zentralen Mann und bot mit Di Slavo und Rydlewicz quasi zwei Flügelstürmer auf. Vor allem der Letztgenannte interpretierte bei eigenem Ballbesitz seine Rolle als hängende Spitze. St. Pauli-Trainer Dietmar Demuths Antwort: Er verzichtete auf die übliche Absicherung im Deckungszentrum und ließ Mann gegen Mann spielen. Gibbs rückte nach außen, kümmerte sich um Rydlewicz.
Spielverlauf: Nach der Pause stellte Rostocks Trainer auf ein 4-4-2 um, nahm Salou vom Feld, beorderte Di Salvo in die Spitze und den eingewechselten Hirsch auf links. In einer niveauarmen, zerfahrenen Partie erwischte Rostock den besseren Start, allen voran Rydlewicz und Di Salvo bereiteten den Hamburgern wie gewünscht Probleme. Als Letzterer jedoch die große Chance (15.) zum 1:0 vergab, war es um die Hansa-Dominanz geschehen. Hinten stellte sich der Aufsteiger besser auf Rostock ein, und im Mittelfeld schaffte es Meggle, das Angriffsspiel zu ordnen. Chancen resultierten daraus jedoch nicht, weil St. Paulis-Sturm zu harmlos war.
Ein Manko, das sich auch in der zweiten Hälfte wiederholte. Letzteres traf auch auf Rostock zu, das sich nach der Pause eine leichte Feldüberlegenheit erabeitete. Bezeichnend jedoch, dass Hansa einen Elfmeter benötigte, um zum Torerfolg zu kommen.
Fazit: Auf Grund des Chancenplus' landete Rostock einen verdienten, wenn auch mühsamen Sieg.
Von Bernd Jankowski und Sebastian Karkos