Bundesliga

Passivität kostete Bayer die Spitze

Passivität kostete Bayer die Spitze

Personal: Hansa-Trainer Zachhuber nahm im Vergleich zum 0:1 in Hamburg vier Veränderungen vor: Für Pieckenhagen (Rot-Sperre), Lantz (Wadenverhärtung), Zallmann und Arvidsson rückten Bräutigam, Lange, Breitkreutz und Agali in die Anfangsformation. Leverkusens Coach Daum baute gegenüber dem 3:1 gegen Dortmund seine Elf auf zwei Positionen um: Für Ramelow und den Gelb-gesperrten Ballack spielten Reeb sowie nach abgesessener Gelb-Sperre Kovac.

Taktik: Beide Teams agierten mit einer Dreier- Abwehrkette, wobei sich die zentral postierten Weilandt und Nowotny zumeist auf einer Höhe mit ihren im Raum deckenden Verteidigern bewegten. Außen schirmten Lange und Emara gegen Zé Roberto und Neuville ab, die im Halbfeld spielenden Wibran und Yasser sollten nicht nur den Raum eng machen, sondern auch selbst Akzente setzen. Breitkreutz, bei Rostocker Ballbesitz zunächst von Emerson dann nach dessen verletzungsbedingten Ausfall von Ramelow in Empfang genommen, bemühte sich die laufstarken Baumgart und Agali einzusetzen.

Spielverlauf: Nach zehn nervösen Anfangsminuten errang Rostock gegen Ende der ersten Hälfte sogar Vorteile. Bis dahin hätte Hansa allerdings in Rückstand liegen können. Leverkusen schaffte es einige Mal mit direktem, schnellem Spiel in die Tiefe die Rostocker Deckung auszuhebeln - Kirsten hatte zwei Mal (8. und 15.) die Führung auf dem Fuß. Doch dann steigerte sich Hansa, machte die Nachteile gegenüber Leverkusen in puncto Technik und Spielanlage mit Laufbereitschaft und Aggressivität wett. Leverkusen hingegen baute ab, verhielt sich zu passiv.

Nach der Pause setzte Bayer-Trainer Daum alles auf eine Karte, nahm Zivkovic vom Feld und brachte Schneider. Fortan agierten hinten Nowotny und Kovac ohne Absicherung, während Schneider und Ramelow das Spiel ankurbelten. Mut, der sich auszahlte. Leverkusen war fortan überlegen, kam folgerichtig zum Ausgleich, wegen Schwächen im Abschluss aber nicht zur Führung. Aber auch Hansa hatte beim Stand von 1:0 noch eine riesige Chance: Baumgart lief alleine auf Matysek zu (48.) und scheiterte.

Fazit: Ein gerechtes Remis, Rostock schaffte es zum neunten Mal in der Rückrunde nicht einen Vorsprung über die Zeit zu bringen, Leverkusen war lange zu passiv und verlor somit seine Tabellenführung.

Von Frank Lußem und Steffen Rohr