Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

Ein Einstand nach Maß für Kölns neuen Trainer Lorenz Köstner - umgestellt hatte der Neururer-Nachfolger beim Debüt in Rostock allerdings kaum etwas. Bodo Schmidt kam erwartungsgemäß als Manndecker rein, da Baumann für Kostner (Gelb-Rot-Sperre) auf die Liberoposition rückte. Im Angriff spielte Rösele für Gaißmayer. Auf Rostocker Seite mußte Lienen auf Verteidiger Gansauge (Kieferbruch) und Torjäger Majak (Länderspiel für Polen) verzichten. März kam daher als neuer Manndecker ins Team, vorne durfte Neuville erstmals von Beginn an für die Mecklenburger stürmen. Die taktische Grundordnung ist ebenfalls schnell erzählt. Cichon kümmerte sich um Rostocks Barbarez, Yasser zeichnete auf der Gegenseite für Munteanu verantwortlich - in beiden Fällen lagen die Vorteile bei den Männern aus der jeweiligen Defensivabteilung. Baumann versah seinen Libero-Part hinter der Abwehr, spielte aber bei gegnerischem Ballbesitz auf einer Linie mit seinen beiden Nebenleuten. Auffällig bei den Kölnern: Obwohl deren Mittelfeldreihe identisch mit jener Formation von der vorherigen Berlin-Partie war, wirkten Aufbauspiel und Laufbereitschaft deutlich verbessert. Spielverlauf und -entscheidung ließen sich dabei an drei Namen festmachen. Polster etwa lieferte nicht nur aufgrund seiner Beteiligung an beiden Treffern eine gute Partie. Der Kölner zeigte sich ungewohnt lauffreudig, fungierte auch geschickt als Anspielstation und Ballverteiler. Bei der Vorbereitung zum zweiten Tor profitierte Polster zudem von Zallmanns fehlender Wendigkeit - unmittelbare Folge einer Knöchelverletzung, die sich Hansas Abwehrchef bereits in der ersten Halbzeit zugezogen hatte. Daß Zallmann nach der Pause überhaupt noch einmal humpelnd auflief, geriet somit zur Szene des Tages. In diese Auflistung prägender Figuren gehörte als Name Nummer drei schließlich noch Stefan Studer, zugleich Spiegelbild zweier unterschiedlicher Hansa-Phasen. Rostocks Mittelfeldaußen kam zunächst ähnlich wie seine Kollegen nur schwer ins Spiel. Fernschüsse von Micevski, Barbarez oder Yasser gehörten eher in die Abteilung Aktionismus, der letzte Zug vorm Tor fehlte trotz aller optischen Vorteile. Nach dem Seitenwechsel erwies sich Studer dann aber als zweibeinige Vitaminpille, die jene zuvor vermißten Lebensgeister erweckte. Sein Solo-Lauf durch die Kölner Abwehr zum Anschlußtreffer leitete eine Aufholjagd ein, in der Hansa kämpferisch gefiel. Neuville (73.) ließ am Ende jedoch die große Möglichkeit aus, die Großzügigkeit der Kölner beim Verwerten ihrer eigenen Konter (Tretschok, Polster) zu bestrafen.