Nach acht Siegen am Stück hatte Inter unter der Woche beim 1:2 in Genua mal wieder eine Niederlage hinnehmen müssen und damit die Tabellenführung verpasst. Weil Milan tags zuvor bereits 2:0 gegen Turin gewonnen hatte, mussten die Nerazurri am Sonntag mit einem Sieg bei der Roma Boden gutmachen.
Doch die Gastgeber, zuletzt selbst dreimal in Serie erfolgreich und bis auf drei Punkte an Inter herangerückt, traten mit breiter Brust und clever auf. Sie standen stabil und ließen wenig zu. Vor allem Smalling behielt im direkten Duell der Ex-ManUnited-Profis mit Lukaku zumeist die Oberhand. Als sich der wuchtige Stürmer einmal durchsetzte und aus fünf Metern frei zum Kopfball kam, war Schlussmann Pau Lopez zur Stelle und lenkte den Ball über die Latte (13.).
Auf der anderen Seite nutzte Pellegrini die erste richtige Torchance zur Führung, hatte jedoch Glück, dass sein Flachschuss aus 20 Metern von Bastoni unhaltbar für Handanovic abgefälscht wurde (17.). Inter wurde mit Ablauf des ersten Durchgangs selbstbewusster, kreierte jedoch weiterhin kaum Chancen.
Inter überrennt die Roma nach der Pause - und lässt dann nach
Das änderte sich nach der Pause gravierend. Während Antonio Conte in der Kabine wohl die richtigen Worte gefunden hatte, blieb die Roma dort stecken. Nach dem Seitenwechsel spielte nur noch Inter, das sich durch Skriniars Kopfball (56., nach Ecke von Brozovic) und Hakimis Traumtor (63.) schnell belohnte. Der Ex-Dortmunder hatte den Ball vom rechten Strafraumeck mit links ins lange Eck unters Lattenkreuz geschlenzt.
Die Hausherren kassierten die Quittung für eine schläfrige und fast desolate Anfangsphase der zweiten 45 Minuten, fanden aber einen Weg zurück, weil Inter in der Schlussphase den Fuß vom Gaspedal nahm. Nach einer Flanke von Villar köpfte Mancini vorbei am verdutzten Handanovic ins lange Eck (86.), es blieb beim 2:2. Während die Roma Atalanta, Juventus und Sassuolo im Nacken hat, freut sich Milan über den erneuten Ausrutscher des Stadtrivalen.