Reus hat sich die Verletzung bereits im Spiel gegen Hertha BSC (3:1) zugezogen. Der 26-Jährige hat sich das Endglied in der linken Großzehe angebrochen. Damit ist klar, dass ein Einsatz in den beiden Länderspielen nicht möglich ist. Die weitere Behandlung erfolgt bei Borussia Dortmund. Wie lange der Nationalspieler ausfällt, ist derzeit offen.
Für Löw ein herber Rückschlag, denn Reus war im linken offensiven Mittelfeld fest eingeplant. "Für uns und Marco bedauerlich", sagte Löw am Donnerstag in der Pressekonferenz. "Reus hat am Mittwoch im Training geklagt, dass er nicht auftreten kann." Eine Röntgenuntersuchung gab dann Aufschluss. "Ich verzichte ungern auf ihn. Er ist ein Spieler für die besonderen Momente", bedauert der Coach, schiebt aber hinterher: "Wir haben vorne genug Möglichkeiten, um durchschlagskräftig zu sein."
Bekommt Schürrle eine Chance?
Für die wichtige Partie gegen Polen steht André Schürrle als erste Alternative bereit. Allerdings kam Schürrle beim VfL Wolfsburg noch nicht recht aus den Startlöchern, kam nur auf einen Kurzeinsatz gegen Schalke (3:0). Mesut Özil wird trotz jüngster Probleme mit einer Patellasehnen-Reizung zur Verfügung stehen.
Reus dürfte die Diagnose mit Schrecken hingenommen haben, denn er ist nach einem reichlich verkorksten Jahr in alter Frische mit dem BVB in die neue Saison gestartet. Zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Brasilien ging das Pech los. Ein Syndesmoseanriss kostete zunächst die WM. Kaum zurückgekämpft, folgten Verletzungen am Außenband im Sprunggelenk. Die Folge: Reus kam nur auf 20 Einsätze in der letzten Saison, und der BVB beendete die Hinrunde ohne seinen Mittelfeldstar auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Mit Thomas Tuchel und neuem Schwung schien Reus nun zu alter Stärke zurückgefunden zu haben. In den ersten drei Ligaspielen erzielte er bereits zwei Tore (kicker-Durchschnittsnote 2,50).