2. Bundesliga

Reis sinniert über eigene Fehler: "Von mir hätte mehr kommen müssen"

Baumgartl debütiert gegen FCK - Cissé schlägt Angebot aus

Reis sinniert über eigene Fehler: "Von mir hätte mehr kommen müssen"

Schalkes Trainer Thomas Reis im Training mit dem gesperrten Ibrahima Cissé.

Schalkes Trainer Thomas Reis im Training mit dem gesperrten Ibrahima Cissé. IMAGO/Team 2

Es kommt ja nicht mehr so häufig vor, dass ein Spieler vom FC Bayern zum FC Schalke wechselt. Deshalb war der Transfer des Münchner Eigengewächses Yusuf Kabadayi zu den Königsblauen natürlich auch das Thema auf der Spieltags-PK der Schalker vor ihrem ersten Heimspiel der Saison gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

"Ich habe schon vor einigen Wochen mit ihm telefoniert, um einen ersten Eindruck zu bekommen", schilderte S04-Trainer Thomas Reis seinen Erstkontakt mit dem 19-Jährigen. "Tempo, Mut, gut im Eins-gegen-eins, Unbekümmertheit", waren die ersten Gedanken, die Reis in Bezug auf den Stürmer formulierte und freute sich vor allem, dass "Yusuf ein Spieler ist, den man weiterentwickeln kann".

Er steht voll im Saft. Aber letztlich ist mir das für Samstag noch zu früh.

Thomas Reis

Bei dem Wörtchen "weiterentwickeln" setzte Reis ein zufriedenes Lächeln auf, denn die Schalker haben die Möglichkeit nach einer einjährigen Leihe das Talent fest zu verpflichten. Dass das Duell mit dem FCK für Kabadayi noch zu früh kommt, stellte der Coach auch gleich klar. "Er hat zwar heute schon mittrainiert, wir haben auch Elf-gegen-elf gespielt und ich kann sagen: Er steht voll im Saft. Aber letztlich ist mir das für Samstag noch zu früh."

Recht lange wird der Neuzugang aber nicht brauchen, um im Knappen-Trikot sein Debüt zu feiern, glaubt und hofft Reis. Nach dem FCK wartet der Double-Header jeweils bei Eintracht Braunschweig auf die Schalker. Den Sprung von der Regionalliga mit Bayern II (38 Spiele, 13 Tore) in die 2. Liga traut Reis dem Stürmer aber voll zu und verweist auf das Beispiel von Soichiro Kozuki, der sich über die zweite Mannschaft der Schalker zu den Profis hochstürmte. "Wir haben auch immer gesagt, dass wir den Kaderwert erhöhen wollen - und das tun wir mit Kabadayi", positioniert Reis den FC Schalke auch als Ausbildungsverein. "Er war sofort Feuer und Flamme und wäre am liebsten schon vor Monaten zu uns gekommen", lobt Reis auch die Einstellung des 19-Jährigen.

Reis selbstkritisch: "Von mir hätte von außen mehr kommen müssen"

Schalker Spiele

Neben Kabadayi war aber am Donnerstag auch die 3:5-Pleite beim HSV noch ein Thema. "Das kollektive Verteidigen kann nicht gut gewesen sein, wenn du fünf Gegentreffer kassierst", stellt Reis klar. "Das weiß die Mannschaft auch, aber ich nehme mich auch mit in die Kritik. Ich hätte vielleicht auch andere Entscheidungen treffen müssen, um der Mannschaft Stabilität zu geben, um einen Punkt mitzunehmen. Da hätte auch von mir von außen kommen müssen."

Zum Beispiel sinnierte Reis rückblickend, dass er den mit Gelb vorbelasteten Ibrahima Cissé "besser hätte schützen können, in dem ich ihn runterhole, aber er hat auf mich nicht den Eindruck gemacht, dass er sich eine Ampelkarte abholt". Das tat der 22-jährige Innenverteidiger in der 71. Minute aber und so drehte sich das Spiel zugunsten des Hamburger SV. "Keiner ist fehlerfrei und ich hoffe, ich lerne daraus."

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Unter der Woche versuchte Reis seinen Abwehrspieler "erst einmal in Ruhe zu lassen", doch dann habe er dem Malier freigestellt, ob er mal eine Pause brauche, um den Kopf frei zu bekommen. Doch Cissé habe klar signalisiert, dass er lieber bei der Mannschaft bleibe und weitertrainieren wolle. "Auch er will lernen und ist bereit, die Dinge wieder besser zu machen", beschreibt Reis die derzeitige Gemütslage beim Nachwuchsmann, der gegen den HSV sein erstes Zweitliga-Spiel bestritten hatte.

Für das Duell mit Kaiserslautern legte sich Reis auch gleich fest, dass Timo Baumgartl Cissé in der Abwehrzentrale neben Marcin Kaminski verteidigen wird. "Es schaut so aus, dass ich diese Entscheidung so treffen werde", macht der Schalker Coach kein großes Geheimnis um seine Personalpolitik. "Er ist zwar noch nicht bei 100 Prozent, aber er hat genug Erfahrung und das auch schon im Training gezeigt."

bst

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