Der große Moment war in der 65. Minute gekommen - und mündete in einem kurzen Chaos. Als Messi das erste Mal für PSG auf den Platz gehen sollte, hatte ein anderer Hauptdarsteller, der mit Real in Verbindung gebrachte Mbappé, gerade erst seinen Doppelpack und das 2:0 bejubelt. Nun also sollte Messi eingewechselt werden. Wijnaldum hatte sogar schon das Feld verlassen, da pfiff Schiedsrichter Francois Letexier nach kurzer VAR-Prüfung das Spiel einfach wieder an. Während Paris schnell wieder Gleichzahl herstellte, Wijnaldum stürmte dafür zurück auf den Platz, musste der 34-jährige Superstar also noch wenige Sekunden auf sein Debüt warten - dann durfte er endlich und ordnungsgemäß eingewechselt werden.
Für das Spiel in Reims hatte PSG-Trainer Mauricio Pochettino seine Startelf nach dem turbulenten 4:2-Sieg in Brest auf drei Positionen verändert: Kimpembe, Ander Herrera (beide Bank) und Icardi (nicht im Kader) wurden durch Marquinhos, di Maria und Neymar ersetzt. Im Tor bekam Navas einmal mehr den Vorzug vor Donnarumma, Kehrer startete in der Innenverteidigung. Vorne stürmte Mbappé in seinem vielleicht letzten Spiel für Paris. Die Blicke richteten sich allerdings vor allem auf die Ersatzbank: Dort saß eben Messi, wie von Pochettino angekündigt, und gehörte somit zum ersten Mal zum PSG-Kader.
Mbappé hat die erste Chance - und trifft wenig später
Er bekam zunächst eine zerfahrene Anfangsphase zu sehen, in der sich Reims keineswegs versteckte, stattdessen die Gäste mutig und früh presste. Wirklich gefährlich wurde es aber erst in der 11. Minute - und das auf der Gegenseite: Mbappé spitzelte den Ball nach einer gekonnten Pirouette ans Außennetz. Es war der Auftakt für eine Drangphase der nun immer sicherer auftretenden Hauptstädter, die sich schließlich nach 16. Minuten belohnten: Di Maria flankte von rechts, Mbappé war in Position gelaufen und lenkte die Kugel per Kopf ins Tor zum 1:0 - gefolgt von einem ausgelassenen Jubel mit seinen Teamkollegen vor dem Gästeblock (16.).
Die Gäste blieben danach das aktivere Team und beschäftigen die Defensive der Hausherren nahezu durchgehend. Zu zwingenden Abschlüssen kam PSG jedoch nicht. Stattdessen kam Reims wie aus dem Nichts zu zwei Ausgleichschancen: Erst musste Navas eine tückische Flanke des umtriebigen Kebbal entschärfen (40.). Dann streifte ein von Moreto Cassama aus dem Stand abgegebener Schuss nur das Lattenkreuz (42.). Mit dem 1:0 für die Gäste ging es in die Pause.
Messi im Fokus - doch Mbappé wird zum Matchwinner
Der Moment der Einwechslung: Lionel Messi wird gegen Reims eingewechselt. AFP via Getty Images
Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel brandete zunächst zweimal Jubel auf: Erst, als Munetsi das vermeintliche 1:1 erzielt hatte, das nach langer Prüfung durch den VAR aber annulliert wurde (54.). Dann in der 58. Minute, als sich Messi zum Warmmachen erhob und viel Applaus vom Publikum erhielt.
Es sollte nur wenige Minuten dauern, bis er auch tatsächlich ins Spiel kommen durfte. Reims hatte durch Lopys abgefälschten Schuss sogar eine gefährliche Möglichkeit zum Ausgleich (63.), dann war es ein temporeicher Vorstoß über Hakimi, den Mbappé abschloss, der zum 2:0 für die Gäste führte (63.).
Es folgte die kuriose, weil kurzzeitig verzögerte Einwechslung Messis (65.). Mit dem Argentinier im Spiel plätscherte die Partie vor sich ihn. Einzige Höhepunkte: Ballkontakte von Messi, die abwechselnd von Jubel oder einem Raunen im Stadion begleitet wurden. In der 78. Minute stand der Superstar dann auch das erste Mal so richtig im Fokus, sein Doppelpass-Versuch mit Mbappé misslang jedoch.
Es folgte eine höhepunktarme Schlussphase, der auch das Tempo der vorangegangenen Spielminuten fehlte. Auch in der sechsminütigen Nachspielzeit ließ Paris, bei denm noch Draxler eingewechselt wurde, nichts mehr anbrennen. Am Ende stand der vierte Saisonsieg im vierten Spiel - das von Messis Debüt überlagert wurde.