Bereits in der vergangenen Saison hatte sich Valencia als harte Nuss für Real Madrid herausgestellt. Die Fledermäuse hatten zu Hause mit 2:1 gegen die Königlichen gewonnen und mussten sich im Bernabeu auch nur mit 1:2 geschlagen geben. Und auch diesmal stellten sich die Levantiner im Madrider Fußball-Tempel geschickt an. Zwar geriet Valencia nach einem sehenswerten Treffer von Marco Asensio früh in Rückstand (10.), doch Carlos Soler sorgte alsbald für den Ausgleich (18.).
In der Folge sah man ein offenes Spiel, in dem Real zwar klare Feldvorteile hatte und viel Druck ausübte, allerdings relativ uninspiriert agierte. Bis auf Asensio, der immer wieder lichte Momente hatte und mehrfach gefällige Aktionen initiierte, waren die Madrider eher blass, weil statisch und für die aufmerksamen Gäste auch berechenbar.
Die Gäste bauten auf eine starke Defensive, große Disziplin und gelegentliche Entlastungsangriffe. Eine Taktik, die fruchtete. Hinzu kam, dass die Fledermäuse auch davon profitierten, dass Real seine sich bietenden Chancen nicht verwertete. Benzema wirkte im Strafraum glücklos, Isco wurde ebenso wie Bale ausgewechselt - beide konnten ihr normales Leistungsvermögen nicht abrufen. Und da Cristiano Ronaldo weiterhin gesperrt fehlt, klemmte es in der Offensive, die diesmal auch zu selten in den Genuss von genialen Pässen von Modric oder Kroos kam.
Kurz und knapp: Valencia war blendend vorbereitet und schaffte es, der Offensivmaschinerie von Real Madrid Einhalt zu gebieten. In der 77. Minute bahnte sich dann die Sensation an, als Kondogbia in seinem ersten Pflichtspiel für Valencia ins Schwarze traf und Real auf einmal vor eigenem Publikum einen Rückstand wettmachen musste.
Die Reaktion der Elf von Zinedine Zidane waren wütende Angriffe, die schon bald zum 2:2 führten: Marco Asensio zog einen Freistoß aus 18 Metern rechter Position um die Mauer herum. Der Ball schlug links ein. Der Ausgleich ging zu einem guten Teil auch auf die Kappe von Valencias Schlussmann Neto, der sich verspekuliert hatte (83.). Danach warf Real alles nach vorn und kam zu zahlreichen Chancen. Doch vor allem für Karim Benzema war es wie verhext - so schoss der Franzose aus acht Metern knapp vorbei (86.) und scheiterte in der Nachspielzeit per Kopf am linken Pfosten (90.+1). Letztlich ging der wilde Ritt in Madrid ohne Sieger zu Ende. Ein Ergebnis, mit dem Valencia sicher besser leben kann als die erfolgsverwöhnten Hauptstädter.