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Rafael Leao: "Ein Champions-League-Titel ist mehr wert als zehn Millionen Euro"

Portugiese bekennt sich zu Milan

Rafael Leao: "Ein Champions-League-Titel ist mehr wert als zehn Millionen Euro"

Nicht wegzudenken von Milan: Rafael Leao.

Nicht wegzudenken von Milan: Rafael Leao. IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto

Knapp 30 Millionen Euro hatte die AC Mailand im Sommer 2019 für den damals erst 20-jährigen Rafael Leao an OSC Lille überwiesen. Ein Investment, was sich längst bestens bezahlt hat - nicht nur aufgrund des gemeinsamen Meistertitels im Jahr 2022.

Der mit vollem Namen Rafael Alexandre Conceiçao Leao heißende Fußballer - als Sohn von angolischen Eltern in Almada in der Metropolregion Lissabon aufgewachsen - ist schlicht und ergreifend das Aushängeschild einer seit Jahren insgesamt sehr jungen und aufstrebenden Mannschaft.

Für den heute 24-Jährigen stehen schon 169 Pflichtspiele für die Rossoneri zu Buche - und 46 Tore sowie 38 Vorlagen. Erst am Wochenende beim 1:0-Arbeitssieg über Hellas Verona avancierte Rafael Leao einmal mehr zum Matchwinner nach unwiderstehlichem Sprint samt coolem Abschluss.

Rafael Leao will "in den nächsten zwei, drei Jahren Großartiges mit Milan schaffen"

Umso wichtiger war es für die Bosse in Mailand, den im Frühling gerüchteweise mächtig umworbenen Spieler langfristig zu binden - was schließlich im Juni dieses Jahres mit der Vertragsverlängerung bis 2028 glückte.

Doch die Marktmechanismen sind bekannt: Eine solch lange Laufzeit heißt nicht, dass vor allem Stars wie Rafael Leao diese auch bis zum letzten Tag erfüllen. Vielmehr werden so künftige Ablösesummen in die Höhe getrieben.

Der pfeilschnelle und abschlussstarke AC-Mann hat nun aber klargemacht, dass sich die Milanisti vorerst keine Sorgen um einen Abschied machen müssen. So sagte Rafael Leao im ausführlichen Gespräch mit "GQ Portugal" in Verbindung mit "MilanNews" nun: "Man weiß natürlich im Fußball nie, aber ich bin Teil eines Klubs, der mich toll aufgenommen hat. Ich habe außerdem meinen Vertrag erneuert. Wenn ich also ans Gehen denken würde, hätte ich das nicht gemacht. Ich bin darauf fokussiert, in den nächsten zwei, drei Jahren Großartiges mit Milan zu schaffen."

Ich bin mir sicher, dass Milan bald dahin zurückkehrt, die Champions League zu gewinnen.

Rafael Leao

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Kurzum: Der portugiesische Nationalspieler (21 Einsätze, drei Treffer), der in seiner Laufbahn laut eigener Aussage auch von Vorbildern wie dem noch aktiven Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimovic (Karriereende) viel mitgenommen hat, gibt sich mit dem Scudetto aus 2022 oder dem erreichten Champions-League-Halbfinale dieses Jahr (klares Aus gegen Rivalen Inter) nicht zufrieden. Er will mehr. Mehr mit Milan.

"Ich glaube, dass sich der Klub auf dem richtigen Weg befindet", so Rafael Leao. "Nun muss es aber das Ziel sein, noch weiter zu wachsen." Was er damit genau meint: "Ich bin mir sicher, dass Milan bald dahin zurückkehrt, die Champions League zu gewinnen, was natürlich auch unser Ziel ist. Ich kann dabei für mich selbst sprechen: Ich bin jung, bin ein Spieler, der große Dinge gewinnen will." Und daran werde gearbeitet - individuell und als Team, dessen letzter von insgesamt sieben großen Erfolgen in der Königsklasse 2007 noch unter Erfolgstrainer Carlo Ancelotti gewesen ist.

Rafael Leao: "Ich habe noch keine großartigen Leistungen erzielt"

Von Geld, von dem der Angreifer pro Jahr zwischen sechs und sieben Millionen Euro verdienen soll, lasse er sich dabei nicht ablenken. Auch nicht von etwaigen Angeboten großer Klubs oder gar aus Saudi-Arabien, was gerade in diesem Sommer in aller Fußballmunde gewesen ist. "Ich habe noch keine großartigen Leistungen erzielt, um in eine solche Liga zu gehen. In den letzten Tagen ist das Geld zwar immer lauter geworden, aber für mich ist ein Champions-League-Titel mehr wert als beispielsweise ein Gehalt von zehn Millionen Euro", so Rafael Leao.

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