Nationalelf

Quintett um Miroslav Klose in die Hall of Fame aufgenommen

Auch Eckel, Kohler, Streich und Lattek berufen

Quintett um Miroslav Klose in die Hall of Fame aufgenommen

Er hinterließ seine Spuren im deutschen Fußball: Miroslav Klose ist eines der neuen Mitglieder der Hall of Fame.

Er hinterließ seine Spuren im deutschen Fußball: Miroslav Klose ist eines der neuen Mitglieder der Hall of Fame. imago images (2)

Mit den Weltmeistern Horst Eckel (1954), Jürgen Kohler (1990) und Miroslav Klose (2014) sowie Joachim Streich, dem Rekordtorschützen der DDR-Nationalmannschaft, wurden vier Größen unterschiedlicher Spielergenerationen in die Hall of Fame des deutschen Fußballs aufgenommen.

Die 30-köpfige Jury mit führenden Sportjournalisten aus ganz Deutschland wählte zudem Udo Lattek als Trainer in die Ruhmeshalle, die 2019 auf Initiative des Deutschen Fußballmuseums jeweils mit einer Gründungself der Frauen und Männer ins Leben gerufen wurde. Durch die Neuzugänge erhöht sich die Zahl der Hall-of-Fame-Mitglieder auf insgesamt 39. Anfang kommenden Jahres will die Jury zudem über die Neuaufnahme von weiteren fünf Persönlichkeiten aus dem Frauenfußball entscheiden.

Der 89-jährige Eckel ist der letzte noch lebende "Held von Bern". 1954 errang er mit der deutschen Nationalmannschaft als jüngster Spieler im Kader sensationell den WM-Titel in der Schweiz. "Es ist mir eine große Ehre, nach Fritz Walter, Helmut Rahn und Sepp Herberger als vierter Weltmeister von 1954 gewählt worden zu sein", wird der Walther-Bensemann-Preisträger des Jahres 2020 zitiert: "Der Gewinn der Weltmeisterschaft war aber nicht nur der Erfolg von Fritz, Helmut oder mir. Es war ein gemeinsamer Erfolg. Wir waren eine Mannschaft." Darüber hinaus wurde Eckel mit dem 1. FC Kaiserslautern zweimal deutscher Meister.

Streich: "Auf so einen Anruf wartet man ja nicht"

Mit dem 70-jährigen Streich gibt es nun einen vierten Spieler in der Hall of Fame, der seine Wurzeln im DDR-Fußball hat. Zuvor waren bereits Dixi Dörner, Matthias Sammer und Michael Ballack berufen worden. "Das macht mich stolz. Auf so einen Anruf wartet man ja nicht. Das muss ich jetzt erstmal verarbeiten", so DDR-Oberliga-Rekordtorschütze Streich, der auch in der Nationalmannschaft mit 102 Länderspielen und 55 Toren Bestwerte hält.

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Kohler, heute 56 Jahre alt, hat im Verlauf seiner Karriere bis auf den DFB-Pokal so ziemlich alles gewonnen, was es im Fußball zu gewinnen gibt. Der kompromisslose Verteidiger ist Weltmeister, Europameister, deutscher Meister, UEFA-Pokalsieger, Gewinner der Champions League und Weltpokalsieger. Die Aufnahme in die Halle of Fame empfinde Kohler "als eine riesige Auszeichnung". Mit 105 Länderspielen steht Kohler bis heute in der Top 10 der Spieler mit den meisten Einsätzen in der deutschen Nationalmannschaft.

Klose als "Küken" dabei

Klose (43) schreibt die jüngste Geschichte der neuen Mitglieder in der Hall of Fame. Der Angreifer mit dem ikonischen Salto-Jubel wurde 2014 mit der DFB-Auswahl Weltmeister in Brasilien - und wurde dort mit seinem insgesamt 16. Treffer zugleich WM-Rekordtorschütze. Mit 137 Einsätzen belegt Klose hinter Lothar Matthäus Platz zwei in der Länderspiel-Statistik des DFB. Klose, der sich über "einen weiteren großartigen Moment in meiner Karriere" freut, nahm an vier Weltmeisterschaften teil und erzielte dabei immer mindestens zwei Tore.

1.FC Köln U21, U 21 vs. RW Oberhausen, Regionalliga West, unter den Zuschauern: Jürgen Kohler, 18.10.2020, *** Sport 1 FC Köln U21 vs RW Oberhausen, Regionalliga West, among the spectators Jürgen Kohler, 18 10 2020,

Klose, Kohler und Co. in die Hall of Fame aufgenommen

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Als fünftes und letztes Mitglied entschied sich die Jury für den bereits 2015 verstorbenen Udo Lattek. Er ist bis heute der erfolgreichste deutsche Vereinstrainer, acht deutsche Meisterschaften und drei DFB-Pokale gewann Lattek mit Gladbach und den Bayern. 1974 holte Lattek mit dem FCB den Europapokal der Landesmeister, aus Gladbach verabschiedete sich die Trainer-Ikone 1979 mit dem UEFA-Pokal.

Für die Hall of Fame können grundsätzlich deutsche Persönlichkeiten aus dem Männer- und Frauenfußball von 1900 bis heute vorgeschlagen werden, die ihre Karriere mindestens fünf Jahre beendet haben. Die offizielle Ehrung der neuen Mitglieder soll im Herbst nächsten Jahres im Rahmen einer Gala-Veranstaltung im Deutschen Fußballmuseum erfolgen.

Bislang wurden gewählt:

Männer, Jahrgang 2021: Jürgen Kohler (Abwehr), Horst Eckel (Mittelfeld), Joachim Streich, Miroslav Klose (beide Angriff), Udo Lattek (Trainer).

Männer, Jahrgang 2020: Berti Vogts (Abwehr), Andreas Möller, Michael Ballack (beide Mittelfeld), Klaus Fischer, Rudi Völler (beide Angriff).

Männer, Jahrgang 2019: Oliver Kahn (Tor), Hans-Jürgen Dörner (Abwehr), Wolfgang Overath (Mittelfeld), Jürgen Klinsmann (Angriff), Helmut Schön (Trainer).

Frauen, Jahrgang 2019 (Gründungself): Silke Rottenberg (Tor), Steffi Jones, Doris Fitschen, Nia Künzer (Abwehr), Renate Lingor, Silvia Neid, Martina Voss-Tecklenburg, Bettina Wiegmann (Mittelfeld), Inka Grings, Birgit Prinz, Heidi Mohr (Angriff), Tina Theune (Trainerin).

Männer, Jahrgang 2018 (Gründungself): Sepp Maier (Tor), Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Andreas Brehme (Abwehr), Günter Netzer, Lothar Matthäus, Fritz Walter, Matthias Sammer (Mittelfeld), Uwe Seeler, Gerd Müller, Helmut Rahn (Angriff), Sepp Herberger (Trainer).

Die Jury bilden:

Dirk Adam (FOCUS Online), Frederik Ahrens (Hamburger Morgenpost), Gernot Bauer (Eurosport), Michael Bracher (DAZN), Gianni Costa (Rheinische Post), Alfred Draxler (BILD), Ralph Durry (SID), Stefan Frommann (WELT/WELT am SONNTAG), Thomas Fuhrmann (ZDF), Pit Gottschalk (Sport1), Anno Hecker (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Christian Hollmann (dpa), Jörg Jakob (kicker), André Keil (VDS), Sascha Klaverkamp (Ruhr Nachrichten), Erich Laaser (VDS), Alexander Laux (Hamburger Abendblatt), Christian Löer (Kölner Stadt-Anzeiger), Frank Robens (RTL), Tino Meyer (Sächsische Zeitung), Peter Müller (FUNKE Sport), Mario Nauen (Sky), Manuel Neukirchner (Deutsches Fußballmuseum), Heiko Ostendorp (RND), Dirk Preiß (Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten), Katrin Schulze (Der Tagesspiegel), Dirc Seemann (Sport1), Steffen Simon (ARD), Martin Volkmar (SPOX, Goal), Mark Weishaupt (Saarbrücker Zeitung).

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