Herzlich willkommen, Aserbaidschan!
Die Stimmung war prächtig vor Anpfiff: Die aserbaidschanischen Fans empfingen Qarabag im modernen National Stadium zu Baku mit tosendem Applaus. Der Grund: Agdam, das sich als erster aserbaidschanischer Verein überhaupt für die Champions League qualifiziert hat, trug das erste Heimspiel auf Königsklassen-Parkett aus.
Die Roma dreht auf
Im Duell mit der AS Roma legte der Außenseiter zwar auch mutig los, musste dann aber auch dank eines unsicheren Torwarts der höheren Qualität aus Italien Tribut zollen: Nach einer zu kurzen Faustabwehr von Sehic feuerte Pellegrini die Kugel in den Fünfmeterraum zu Manolas - der griechische Abwehrrecke braucht nur noch einzunicken (7.). Das 2:0 für die Giallorossi folgte direkt: Über eine sehenswerte Kombination durchs Mittelfeld landete der Ball nach feinem El-Shaarawy-Chip bei Dzeko - der Bosnier behauptete sich stark mit seinem massigen Körper und drosch die Kugel humorlos unter die Querlatte (15.).
Tosender Jubel
Weil der italienische Vizemeister aber in der Folge die Zügel etwas schleifen ließ, kam Agdam wieder auf - und erzielte schließlich den ersten Champions-League-Treffer der Vereins- wie Landesgeschichte: Gonalons verlor den Ball im eigenen Aufbau an den liebevoll "Dino" genannten Stürmer Ndlovu - und nach dessen Querpass zum freistehenden Pedro Henrique brauchte dieser nur noch zum 1:2 zu vollstrecken (29.).
Ndlovu verpasst das 2:2
Die zweiten 45 Minuten sind derweil fix erzählt: Die Roma schaltete voll auf Verwaltungsmodus, unternahm wenig nach vorn und ließ den Außenseiter Agdam reihenweise vergebens anrennen. Zwischenzeitlich wechselte AS-Coach Eusebio di Francesco sogar noch Kapitän de Rossi und Strootman als defensive Mittelfeld-Verstärkungen ein. Das leicht schlafmützige Verhalten hätte sich beinahe gerächt am Ende: Qarabag-Stürmer Ndlovu nickte in der 90. Minuten eine Flanke haarscharf am linken Pfosten vorbei.
So aber blieb es beim knappen wie insgesamt verdienten 2:1 für die Roma, die ihr Punktekonto in der mit Atletico und Chelsea bärenstark besetzten Gruppe C auf vier Punkte anschraubte und zudem einen Auswärtsfluch beendete: Bis zu diesem Abend in Aserbaidschan hatten die Giallorossi seit 2010 auf einen Auswärtssieg in der Königsklasse (damals ein 3:2 in Basel, zwischenzeitlich folgten vier Remis und fünf Niederlagen) gewartet.