Die Vorzeichen für das Hinspiel der K.-o.-Runde gegen das von José Mourinho trainierte Chelsea könnten deutlich besser sein für den französischen Hauptstadtklub. Am vergangenen Samstag verspielten Ibrahimovic & Co. gegen Aufsteiger Caen nicht nur eine 2:0-Führung in den Schlussminuten (89., 90.+2), sondern hatten in dieser Partie auch zahlreiche Verletzte zu beklagen. Die überwältigende Zahl an Blessuren zwang PSG dazu, das Spiel mit neun Spielern zu beenden - was dem ehemaligen Weltmeister Blanc in Frankreich große Kritik einbrachte. Ihm wird vorgeworfen, mehrere angeschlagene Profis eingesetzt und so die Verletzungen provoziert zu haben.
Darüber echauffierte sich vor allem Zlatan Ibrahimovic, der es gewohnt ist, dass vor einem wichtigen Spiel einige wichtige Akteure geschont werden: "Das ist das erste Mal in meiner Karriere, dass ich so etwas erlebt habe." Auch die Medien schossen sich auf den Coach ein, so titelte die "L'Equipe": "Blanc hat den Teufel herausgefordert." Anders sah das PSG-Kapitän Thiago Silva, der seinen Trainer in Schutz nahm und eher darauf verwies, dass es für sein Team schließlich auch noch in der Liga um die Meisterschaft geht: "Ich habe absolutes Vertrauen in den Coach. Er wird die richtige Formel finden."
Spielersteckbrief David Luiz
Champions League - Achtelfinale
Trainersteckbrief Blanc
Paris St. Germain - Vereinsdaten
Gründungsdatum
12.08.1970
Vereinsfarben
Blau-Rot
Zlatan Ibrahimovic schimpfte etwas über die Personalentscheidungen seines Trainers. Getty Images
Drei fallen aus, drei sind fraglich
Sicher verzichten muss Blanc auf Serge Aurier, Yohan Cabaye (beide Adduktorenprobleme) und Lucas Moura (Oberschenkelblessur), die alle über größere Probleme klagen. Hinzu kommen Thiago Motta (Wadenprobleme), Marquinhos (Oberschenkelblessur) und Blaise Matuidi (Knieprellung), hinter denen für das Hinspiel der Runde der letzten 16 ein großes Fragezeichen steht. "Wir müssen nach dem heutigen Training sehen, wie es um ihre Fitness bestellt ist", sagte der Pariser Coach.
Große Sorgen also beim amtierenden französischen Meister. Dennoch ist Blanc sich sicher, einen "sehr wettbewerbsfähigen Kader" zu haben. "Diese Umstände sind alles andere als ideal, aber wir müssen geduldig sein und abwarten. Hoffen wir, dass diese Situation einen positiven Effekt haben wird und die Bindung zwischen unseren Spielern, dem Trainerteam und den Fans noch weiter festigt", so der 49-Jährige, der hofft, "dass wir morgen auf diese Chemie zählen können, weil wir sie gegen einen Gegner mit großer Qualität brauchen werden. Wir müssen alle gut sein, um dieses exzellente Chelsea-Team zu destabilisieren."
David Luiz gegen den Ex-Klub
Einer, der einen Beitrag dazu leisten könnte, ist der brasilianische Nationalspieler David Luiz. Der 27-Jährige trug im direkten Aufeinandertreffen der beiden Klubs im vergangenen Jahr noch das Trikot der "Blues" und hatte mit einem Eigentor im Hinspiel (3:1 für Paris) bereits für PSG ins Tor der Londoner getroffen. Für die Franzosen hatte es trotzdem nicht gereicht - denn durch ein spätes Tor des Ex-Hoffenheimers Demba Ba in der 87. Minute des Rückspiels schied Paris mit 0:2 aus dem Wettbewerb aus.
Damit es in diesem Jahr besser läuft, benötigt das Team von Trainer Blanc ein wenig Glück - und ein starkes Kollektiv.
