DFB-Pokal

Preetz: "Das wird alle beschäftigen" - DFB ermittelt

Pokalspiel zwischen Rostock und Hertha wird überschattet

Preetz: "Das wird alle beschäftigen" - DFB ermittelt

Pyro-Skandal: Während Rostocker Fans mit einer geklauten Hertha-Blockfahne provozieren, fliegen von Berliner Seite Geschosse.

Pyro-Skandal: Während Rostocker Fans mit einer geklauten Hertha-Blockfahne provozieren, fliegen von Berliner Seite Geschosse. imago

Feuerwerkskörper als Wurfgeschosse, brennende Sitzschalen, provozierende Anhänger und einige Feuer auf dem gesperrten Block sowie schwarzer Rauch, der sich über dem Spielfeld verbreitete: Der Fußball geriet beim Pokalduell zwischen Drittligist Hansa Rostock und Bundesliga-Klub Hertha BSC weit in den Hintergrund - und das gleich zweimal an diesem Montagabend.

Für erste unschöne Szenen sorgten die Berliner Fans, die unmittelbar nach Wiederanpfiff zahlreiche Feuerwerkskörper zündeten. Ein Geschoss schlug gar in der Hansa-Kurve ein, sodass Schiedsrichter Robert Hartmann die bereits zuvor als Hochrisikospiel eingestufte Partie kurzzeitig unterbrach.

Trainersteckbrief Dotchev
Dotchev

Dotchev Pavel

Trainersteckbrief Dardai
Dardai

Dardai Pal

Hansa Rostock - Vereinsdaten
Hansa Rostock

Gründungsdatum

28.12.1965

Vereinsfarben

Weiß-Blau

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Hertha BSC - Vereinsdaten
Hertha BSC

Gründungsdatum

25.07.1892

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Doch damit nicht genug: In der 76. Minute um zirka 22.20 Uhr ging es erst richtig zur Sache. Wieder entzündeten zunächst Berliner Pyrotechnik, während Rostocker eine in der Vergangenheit aus Berlin entwendete Blockfahne zur Provokation aufspannten und später selbst in Flammen aufgehen ließen. Auf dem zwischen beiden Lagern ohnehin gesperrten Block tummelten sich neben Sondereinsatzkräften minutenlang vermummte Chaoten, die einige Feuer legten und schürten.

Dotchev: "Das schadet uns allen"

Keine Frage: Durch diese skandalösen Umstände geriet der Sport zur Nebensache. "Normalerweise freut man sich nach einem Auswärtssieg im Pokal. Diese Freude will sich bei mir nicht einstellen, weil wir viele unschöne Szenen gesehen haben", sagte sich ein sichtlich emotionaler Hertha-Manager Michael Preetz in der "ARD". "Das will niemand bei einem Fußballspiel sehen."

Hansa-Trainer Pavel Dotchev stimmte mit ein: "Solche Sachen gehören nicht zum Sport. Wir distanzieren uns davon. Das schadet uns allen. Leider gibt es so schwarze Schafe, die alles kaputt machen." Sein Gegenüber Pal Dardai fügte kurz und knapp an: "So etwas habe ich zum ersten Mal erlebt."

Preetz: "So kann es absolut nicht mehr weitergehen"

Ein Ermittlungsverfahren hat der DFB inzwischen eröffnet. "Wir müssen die Zwischenzeit nun dazu nutzen, die Kernfrage zu beantworten: Wie kann man dem beikommen, wie bekommt man dies raus aus den Stadien?", gab Preetz gegenüber "Sky" Einblicke in sein Gedankengut.

Michael Preetz

Vertritt klare Standpunkte: Hertha-Manager Michael Preetz. imago

Doch wie kann dem Chaos Einhalt geboten werden? "Es begann heute mit Pyrotechnik, setzte sich fort mit dem Ausrollen der Blockfahne, die vor einigen Jahren unseren Anhängern entwendet worden war und führte zum Abbrennen", reihte Berlins Manager nochmals die Ereignisse des Abends auf, ehe er anfügte: "Das hinterlässt für den heutigen Abend und für den Einstieg in die neue Saison einen faden Beigeschmack. Das wird alle in den kommenden Tagen und Wochen beschäftigen - Verbände, Vereine, Fans. So kann es absolut nicht mehr weitergehen. Es muss zu einem sachlichen Austausch kommen. Denn das, was diese beiden sogenannten Fanlager heute an Argumenten geboten haben, entbehrt jeglicher Sachlichkeit."

Von einer drastischen Lösung nahm Preetz derweil Abstand: "Wir stehen weiterhin als Verein für einen konstruktiven Austausch. Doch solche Bilder, wie wir sie heute erlebt haben, erschweren diesen Austausch. Doch irgendwie muss es diesen Austausch geben. Eine Lösung dafür habe ich aber heute Abend auch nicht parat."

mag

Bilder zur Partie Hansa Rostock - Hertha BSC