Furioser Beginn
Druck? Nervosität? Angst? Von diesen eigentlich zu erwartenden Reaktionen war nichts zu spüren. Sowohl Portugal als auch Schweden legten vom Anpfiff weg los wie die Feuerwehr und gingen sofort hohes Tempo. Diese offensive Gangart resultierte schnell in ersten Großchancen: Joao Moutinho traf aus spitzem Winkel und frei vor Torwart Isaksson das Außennetz (5.). Keine Zeigerumdrehung später setzten die Skandinavier das erste Ausrufezeichen: Elmander zielte nach einer Lustig-Flanke nur Zentimeter neben den linken Pfosten (6.).
In der Folge hatte Portugal zwar etwas mehr Spielanteile, doch bissen sich die Süd-Europäer immer wieder die Zähne an der kompakten Defensive der Wikinger aus. Trotzdem blieben die Gäste gefährlich: Larssons Schuss von der Strafraumgrenze wurde von Keeper Rui Patricio pariert (20.). Ein Källström-Freistoß vor dem Strafraum drehte sich nur knapp am linken Winkel vorbei (22.).
Danach verlangten sich beide Mannschaften in vielen Zweikämpfen im Mittelfeld alles ab. Die Partie wurde ruppiger, dafür blieb es in den Strafräumen weitestgehend ruhig und auch das Tempo ließ nach. Ein Kopfball von Cristiano Ronaldo (39.), der links am Kasten vorbeiflog, sowie ein zentral platzierter Kopfball von Pepe (45.) waren die besten Chancen bis zum Halbzeitpfiff.
Portugiesischer Einbahnstraßenfußball
WM-Play-offs Europa
Nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren besser aus der Kabine und erhöhten den Druck. Nach einem Gestocher im Strafraum kam Superstar Cristiano Ronaldo zum Abschluss, jagte das Spielgerät aber über die Latte (50.). Helder Postiga setzte einen Kopfball aus elf Metern nur knapp über den Querbalken (63.) und Nani prüfte Isaksson mit einem Schuss aus 17 Metern (69.). Schweden wackelte in dieser Phase und konnte kaum noch für Entlastung sorgen. Individualist Ibrahimovic hing lange komplett in der Luft. Die Wikinger schmissen aber weiterhin alles in die Zweikämpfe und konnten sich so der portugiesischen Druckwelle erfolgreich erwehren.
Während Portugals Coach Paulo Bento mit dem Ex-Bremer Hugo Almeida (66.) und Josué (78.) frische Offensivkräfte brachte, tauschte Schwedens Nationaltrainer Erik Hamren gleich zweimal auf der laufintensiven Position des Sechsers und sorgte mit der Hereinnahme von Wernbloom (72.) und Svensson (78.) für eine Blutauffrischung. Auf dem Rasen waren die Schweden nun komplett in der Defensive gebunden. Portugal spielte Einbahnstraßenfußball.
In der Schlussphase wurde der Druck dann zu groß: Miguel Veloso flankte von der Grundlinie von links nach innen. In der Mitte setzte Cristiano Ronaldo zum Flugkopfball an und drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie (82.) - 1:0. Der Bann war nun gebrochen und CR7 hätte beinahe nachgelegt: Nur vier Minuten nach dem erlösenden Führungstreffer setzte der Portugiese eine Hugo-Almeida-Flanke an die Latte (86.). Danach war Schluss im Hexenkessel von Lissabon.
Tore und Karten
1:0 Cristiano Ronaldo (82')
Isaksson - Lustig, Antonsson, Nilsson, Martin Olsson - S. Larsson , Elm , Källström , Kacaniklic - Ibrahimovic, Elmander
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Estadio da Luz |
| Zuschauer | 61.467 (ausverkauft) |
Das Play-off-Rückspiel steigt am kommenden Dienstag um 20.45 Uhr im schwedischen Solna.
