Weltmeisterschaft

Handball-WM 2023: Brasilien wirft Ausgleich nach Schlusspfiff

Dupouxs zehnter Treffer besiegelt das 28:28

Ausgleich nach Schlusspfiff: Brasilien entreißt Portugal dramatisch einen Punkt

Einfach loslassen: Brasiliens Handballer feiern einen dramatischen Punktgewinn gegen Portugal.

Einfach loslassen: Brasiliens Handballer feiern einen dramatischen Punktgewinn gegen Portugal. imago images

Portugal hatte bereits das 28:27 (12:11) bejubeln wollen, als der Videobeweis zum Tragen kam. Die französischen Schiedsrichterinnen studierten die Bilder und sprachen sich für die Verhinderung eines formellen Wurfs sowie eine Rote Karte gegen Alexis Borges aus. Die Folge: Siebenmeter für Brasilien. Diesen konnte Jean Pierre Dupoux zu seinem zehnten Treffer und dem schlussendlichen Ausgleich nutzen.

Die Brasilianer feierten den Punktgewinn wie einen Sieg und Torwart Leonardo Tercariol crashte die eigene Ehrung zum Spieler des Spiels, indem er eigenhändig den Preis noch an Dupoux weiterreichte.

Es war gleich zum Auftakt der Hauptrunde ein Schlüsselspiel, denn Portugal und Brasilien starteten mit ausgeglichener Bilanz in die zweite Turnierphase. Beide Mannschaften agierten von Beginn an auf Augenhöhe, absetzen konnte sich zunächst keine Mannschaft und auch die Führung wechselte mehrfach in der Anfangsviertelstunde.

Zwei Melsunger mittendrin

Mit einem Kontertor von Antonio Areia zum 9:7 (21.) sollte Portugal erstmals auf zwei Treffer wegziehen, doch gegen die hoch gewachsene und trotzdem bewegliche Innendeckung der Brasilianer taten sich die Europäer schwer. Brasilien konnte durch einen Doppelschlag des überragenden Dupoix das Spiel postwendend wieder ausgleichen. Mit einer 12:11-Führung für den leichten Favoriten Portugal ging es in die Pause.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein Schlagabtausch. Die Melsunger André Gomes (Portugal) auf der einen und Rogerio Moraes (Brasilien) auf der anderen Seite sollten mit ihren Toren zum 20:19 und 20:20 die Schlussviertelstunde einläuten. Als Joao Silva patzte und im Gegenzug dann Portugals Pedro Portela zum 27:25 (57.) einnetzte, schien das Momentum auf eine Seite zu kippen.

In den letzten Zügen der Partie erzielte Francisco Costa den vermeintlich erlösenden Treffer Portugals. Bis der Videobeweis beide Teams wachrüttelte - und Brasilien doch noch den Ausgleich bescherte.

Portugal - Brasilien 28:28 (12:11)

Portugal: Ferreira Espinha, Gaspar - Areia 7/4, A. Gomes 4, Portela 4, R. Silva 4, Borges 2, Martins 2, Mota Da Costa 2, Fernandes 1, Iturriza 1, Magalhaes 1, Branquinho, Cavalcanti, Costa, Frade
Brasilien: Da Rosa, Tercariol - Dupoux 10/4, Joao Silva 4, Monta Da Silva 3, Moraes Ferreira 3, Chiuffa 2, Hackbarth 2, Rodrigues 2, Dos Santos 1, Ponciano 1, Abrahao, M. Da Silva, Guimaraes, Nantes, Torriani
Schiedsrichter: Charlotte Bonaventura (Frankreich)/Julie Bonaventura (Frankreich)
Zuschauer: 2301
Strafminuten: 4 / 6
Disqualifikation: Borges (59.) / -

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