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Pilotprojekt 2021: FIFA stockt Klub-WM auf 24 Teams auf

Proteste von UEFA und ECA werden nicht gehört

Pilotprojekt 2021: FIFA stockt Klub-WM auf 24 Teams auf

Klub-WM-Sieger 2018 - damals noch mit sieben Mannschaften: Real Madrid und Sergio Ramos.

Klub-WM-Sieger 2018 - damals noch mit sieben Mannschaften: Real Madrid und Sergio Ramos. imago

Die UEFA, die sich vehement gewehrt hatte, wird acht Spitzenklubs entsenden. DFB-Präsident Reinhard Grindel erklärte gegenüber der dpa: "Wir haben die Interessen der Spieler und Klubs vertreten, um eine zu große Belastung zu vermeiden. Es wäre besser, vor einer Klub-WM den internationalen Terminkalender anzupassen."

Die sieben UEFA-Delegierten waren bei der Entscheidung während der Sitzung in Miami im 31-köpfigen FIFA-Council zahlenmäßig deutlich unterlegen. Auch die scharfe Kritik der in Europa einflussreichen Klub-Vereinigung ECA, die mit dem Boykott der europäischen Spitzenklubs droht, hatte letztendlich keine Auswirkungen .

Der Zusammenschluss von 232 Vereinen hatte kurz vor der Sitzung des FIFA-Councils angekündigt, dass jedes wie auch immer überarbeitete Format des Turniers angesichts des bis 2024 fixierten Spielkalenders "nicht akzeptabel" sei. Kein europäischer Top-Klub werde "an so einem Wettbewerb teilnehmen".

Wir sind im Fußball, nicht im Krieg.

Gianni Infantino

"Ich hoffe, dass in den nächsten Wochen auch die Diskussion innerhalb der UEFA Früchte trägt", sagte indes Infantino: "Die FIFA hat entschieden. Das ist ein Meilenstein in der Geschichte der FIFA." Die Reform ist eines seiner großen Projekte. "Wir haben mit allen gesprochen. Mit den Ligen, Klubs, Spielern und Verbänden. Es gibt verschiedene Meinungen und Positionen. Ich werde das nicht anheizen", sagte Infantino: "Ich verstehe die Position der UEFA. In Europa ist die Lage mit den Ligen und den Klubs komplizierter als anderswo. Wir sind aber im Fußball, nicht im Krieg. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir mit der UEFA und den europäischen Klubs gut zusammenarbeiten können."

Sechs Startplätze für Südamerika

Laut den Council-Dokumenten werden neben den acht Europäern jeweils drei Vereine aus Asien, Afrika sowie der Region Nord- und Mittelamerika/Karibik teilnehmen. Südamerika bekommt sechs Startplätze, die ozeanische Konförderation einen. Außer der UEFA hatten sich alle Kontinentalverbände im Vorfeld für die Reform ausgesprochen.

sid/las