Das Play-off-Format der MLS hat in den vergangenen Jahren schon häufig den vermeintlichen Topfavoriten einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch 2022 ist es anders: Erstmals seit satten 19 Jahren stehen sich das beste Vorrundenteam der Eastern Conference und das der Western Conference im Finale um den Titel gegenüber.
Nachdem der Los Angeles FC mit Trainer Steven Cherundolo und den Altstars Giorgio Chiellini und Gareth Bale mit einem 3:0 gegen den Austin FC das erste Ticket gelöst hatte, schnappte sich Philadelphia Union in der Nacht zum Montag (MEZ) das zweite. Durch den 3:1-Sieg gegen Titelverteidiger New York City FC hat das 2008 gegründete Franchise erstmals den Meistertitel vor Augen.
Im Vorjahr hatte der NYCFC Philadelphia an derselben Spielstätte im Finale der Eastern Conference noch mit 2:1 gestoppt, diesmal setzten sich die Hausherren um den Ex-Schalker und -Würzburger Kai Wagner (40 Drittliga-, 30 Regionalligaspiele), den Deutsch-Amerikaner Leon Flach (neun Zweitligaspiele für St. Pauli) und Sportdirektor Ernst Tanner durch.
Torwart Blake macht das Comeback erst möglich
Nach einer höhepunktarmen ersten Hälfte - Daniel Gazdags vermeintliches Führungstor nach Wagners Freistoßflanke zählte wegen Abseits nicht (16.) - schienen zunächst die Gäste wieder Kurs aufs Endspiel zu nehmen: Der 35-jährige Argentinier Maximiliano Moralez traf zur Führung (57.), die Alexander Callens um ein Haar direkt ausgebaut hätte. Doch MVP-Anwärter Andre Blake im Union-Tor verhinderte das 0:2 und ebnete damit den Weg für ein bemerkenswertes Comeback seiner Teamkollegen.
Julian Carranza erzielte den Ausgleich (65.) und bereitete zwei Minuten später das 2:1 durch Gazdag vor. Der eingewechselte Cory Burke, der einst in der österreichischen Bundesliga kickte, besorgte schließlich die Entscheidung (3:1, 76.). Linksverteidiger Wagner und Mittelfeldmann Flach standen wie gewohnt in der Startelf und spielten durch.
Am 5. November geht es nun um den Titel. Das Finale steigt im Banc of California Stadium in Los Angeles, der Heimspielstätte des LAFC.