Von Beginn an gaben die ohne Superstar Neymar angetretenen Hauptstädter den Ton an, rissen Ballbesitz und Spiel an sich. Der Brasilianer hatte unter der Woche im heißen Saudi-Arabien ein Länderspiel absolviert (1:0 gegen Argentinien) und weil am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) das Champions-League-Spiel gegen die SSC Neapel ansteht, wurde der 26-Jährige wohl geschont.
Di Maria erzwingt die Führung
Nach fünf Minuten versuchte Offensiv-Allrounder Di Maria, per Volley erstmals für Gefahr zu sorgen, der Argentinier traf die Kugel auf Zuspiel von Mbappé aber nicht wirklich. Etwas später erzwang er schließlich doch die Führung der Hausherren: Nach einem wuchtigen Di-Maria-Abschluss von der Strafraumkante gab es Ecke für PSG, die der Linksfuß erfolgreich auf den Kopf des einlaufenden Abwehrchefs Marquinhos zirkelte - 1:0 (12.).
In der Folge lockerte der Meister die Zügel spürbar. Weniger Druck nach vorne, was auch der eigenen Spielharmonie schadete. Amiens bekam hier und da ein wenig Luft zum Spielen, konnte dabei aber keine Gefahr ausstrahlen. Ghoddos näherte sich nach 22 Minuten an, mehr als eine Annäherung war sein Schüsschen aus zentraler Position aber auch nicht. Großchancen waren Mangelware. PSG-Verteidiger Kehrer versuchte es für seine Farben aus der zweiten Reihe (32.), wenig später brachte Cavani einen Kopfball nach Eckstoß auf den Kasten - SCA-Keeper Gurtner parierte (34.).
Tor-Kopie nach Ecke – Cavani vergibt das Dritte
Eine wirklich gute Gelegenheit für den Außenseiter hatte erneut Ghoddos, der die ihm gelassenen Zeit und Raum nutzte, um einen überlegten Schuss auf Areolas Kasten abzugeben - doch Mitspieler Otero stand am Weg und bekam die Kugel ab (39.). Ein weitgehend unkreatives Paris nutzte drei Zeigerumdrehungen später erneut einen Eckball, um den Prinzenpark aufjubeln zu lassen: Di Maria bediente Rabiot wie zuvor Marquinhos, ein sehr ähnlicher Treffer stellte auf 2:0, gleichbedeutend mit einer Vorentscheidung gegen verhaltene Gäste (42.). Den Deckel drauf machen können hätte wenig später Mittelstürmer Cavani, aus wenigen Metern setzte der Uruguayer eine gute Bernat-Hereingabe jedoch fahrlässig neben den Kasten (45.).
Areola hält die Null
Der zweite Durchgang begann mit einer Doppelchance für die Gäste: Die Offensivabteilung des SCA überraschte den Meister mit mehreren pressenden Spielern, Monconduit lud aus der zweiten Reihe ab. Den strammen Linksschuss konnte Areola nur klatschen lassen, auch das Nachsetzen Ghoddos´ wusste der französische Nationaltorwart zu vereiteln (47.). Paris nahm in der Folge eher Tempo raus, anstatt auf den eigenen dritten Treffer zu drängen. Tatsächlich war es wieder ein Standard, der für Gefahr sorgte: Di Maria schoss eine Ecke direkt aufs Tor, Gurtner konnte gerade noch an den Pfosten abwehren (58.).
Draxler, auf der linken Offensivseite eingesetzt, trat kaum in Erscheinung. Auch, weil er sich kaum in riskante Situationen begab - häufig brach der Confed-Cup-Sieger in der Vorwärtsbewegung wieder ab. Der ähnlich unglücklich agierende Cavani wurde nach 67 Minuten von Rabiot bedient, von zwei Gäste-Verteidigern kurz vor dem Abschluss aber legitim abgeräumt.
Otero ans Außennetz, Draxler und Mbappé erhöhen
Da sich der große Favorit wohl im Hinblick auf das CL-Duell mit Neapel zurücknahm, klopfte der SCA noch einmal an – natürlich nach einem Standard. Mittelstürmer Otero stieg am kurzen Pfosten hoch, traf mit seinem Kopfball aber nur das Außennetz. Anschließend begann eine kurze Sturm- und Drangphase der Hausherren, die das Ergebnis deutlich zu hoch ausfallen ließen: Den Anfang machte Draxler, der links Bernat einsetzte und dessen Hereingabe aus zentraler Position ins lange Eck köpfte (80.). Ansatzlos legte Mbappé mit einem Schuss ins kurze Eck nach (82.), auch der eingewechselte Diaby erhöhte nach kurzem Dribbelsolo - auf 5:0 (87.).