Paderborns Trainer Steffen Baumgart veränderte seine Aufstellung nach dem 8:3-Kantersieg beim FC Erzgebirge Aue nur auf einer Position im Mittelfeld: Thalhammer begann für Ingelsson (Bank).
Fürths Coach Stefan Leitl veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:2 gegen den Karlsruher SC auf der Linksverteidigerposition: Raum erhielt den Vorzug vor Itter (Bank).
Offensiv-Spektakel: Jaeckel trifft ins eigene, Nielsen ins richtige Tor
Beide Mannschaften waren im 4-4-2 mit Mittelfeldraute offensiv eingestellt und lieferten mit einer Menge Tempo, Aggressivität und Laufarbeit ein kurzweiliges Fußballspiel. Dabei wurde hüben wie drüben hoch verteidigt und der gegnerische Spielaufbau mit frühem Pressing unter Druck gesetzt. Dann aber ging der SCP in Führung: Führich flankte von links in den Sechzehner, wo Schallenberg und Jaeckel zum Ball gingen. Letzterer lenkte die Hereingabe mit dem rechten Bein unglücklich ins eigene Tor (22.).
Die Antwort der Spielvereinigung aber ließ nicht lange auf sich warten. Mit schnellen Flügelangriffen erhöhte das Kleeblatt die Schlagzahl. Raum flankte von links auf den zweiten Pfosten, wo Nielsen mit exzellenter Schusstechnik Zingerle im Torwarteck überraschte (28.). Beide Teams blieben ihrem offensiven Stil treu, wodurch sich insbesondere nach Umschaltmomenten auch freie Räume zum Kontern ergaben.
Hrgota und Führich schieben ein
Kurz vor der Pause wurde es wild: Ein Sahneball von Seguin landete im Lauf von Nielsen, der Hrgota mit einer flachen Flanke bediente. Der Kapitän musste aus der Nahdistanz nur noch zum 2:1 einschieben (42.). Doch mit dieser Führung gingen die Franken nicht in die Pause, denn in der Nachspielzeit schlugen die Ostwestfalen zurück: Michel gewann das Kopfballduell gegen Bauer. Somit tauchte Führich frei vor dem Tor auf und verwandelte sicher zum 2:2-Pausenstand (45.+3). Allerdings: Michel und Bauer stießen in dieser fairen Szene hart mit den Köpfen zusammen. Beide mussten behandelt werden und wurden vorzeitig in die Kabine geschickt.
Bauer bleibt physisch, Paderborn gedanklich in der Kabine
Michel kehrte mit einem großen Pflaster an der linken Augenbraue zurück, Bauer aber blieb in der Kabine. Ihn ersetzte Sarpei in der Innenverteidigung. Allerdings blieb auch Paderborns Defensive zunächst gedanklich in der Kabine, denn nach einem langen Schlag von Torwart Burchert spielte erst Hrgota Dörfler Knoten in die Beine, um dann flach an die Strafraumgrenze zu flanken. Dort schlug Justvan ein Luftloch, sodass Seguin frei aus 16 Metern Maß nehmen konnte und die Kugel flach im linken Eck zum 3:2 versenkte (47.).
Die Partie blieb dennoch hochspannend und offensiv. Führich für Paderborn (54.) und Hrgota für Fürth (63.) verbuchten gute Chancen für weitere Tore. Wenig später auch nochmal der eingewechselte Abiama (74.) und Green (76.) für die Spielvereinigung. Erst in der Schlussviertelstunde zog sich das Kleeblatt etwas weiter zurück, wodurch der SCP wieder mehr Anteile hatte, allerdings nicht mehr wirklich gefährlich wurde. Auch, weil Fürth mit großem Aufwand die Lücken zulief.
Abiama erlöst Fürth in der Nachspielzeit
In der Nachspielzeit wurde es dann nochmal heiß: SCP-Joker Pröger donnerte einen 18-Meter-Freistoß aufs Tor, den Burchert stark entschärfte (90.+3). Auf der anderen Seite rutschte Nkaka als letzter Mann aus. Abiama schob frei vor Zingerle zur 4:2-Entscheidung ein (90.+6). Damit ist der Spielvereinigung Platz drei nicht mehr zu nehmen. Aufgrund der Ergebnisse aus den anderen Stadien hat das Kleeblatt sogar noch Chancen auf einen direkten Aufstiegsplatz und sogar den Zweitliga-Meistertitel.
Paderborn reist am letzten Spieltag am Sonntag (15.30 Uhr) zu den Würzburger Kickers. Fürth empfängt parallel Fortuna Düsseldorf.