Paderborns Trainer Lukas Kwasniok rotierte nach dem 3:0-Heimsieg über den SV Sandhausen munter durch und wechselte fünfmal: Zingerle, Hünemeier. Mehlem, Conteh und Platte begannen für Huth, Heuer, Muslija, Leipertz und Srbeny (alle Bank)
Werder-Coach Ole Werner musste nach der 0:2-Heimniederlage gegen den 1. FSV Mainz 05 dreimal umbauen: Veljkovic, Stage und Burke (Startelfdebüt für Werder) begannen für Friedl (Adduktorenprobleme), Groß (krank) und Ducksch (disziplinarische Gründe).
Paderborn zweimal eiskalt gegen schläfrige Bremer
Es war ein Offensivspektakel erwartet worden - und die Partie ging direkt mit einer dicken Chance los, doch Weisers Kopfball aus kurzer Distanz war am Ende zu zentral (2.). Anschließend ging es eher ruhig zu, da beide Teams im letzten Drittel noch zu ungenau waren und sich bietende Möglichkeiten nicht sauber ausspielten. Das änderte sich in der 22. Minute, als Pieringer im Strafraum Platte fand, der gegen Jung und Stark zu leicht zum Abschluss kam und den SCP in Führung schoss. Werder verteidigte hier viel zu passiv.
DFB-Pokal - 2. Runde
Insgesamt war es nicht die erste Hälfte des Bundesliga-Aufsteigers, der immer wieder Räume bot und offensiv kaum Ideen hatte. Eine dicke Chance sollte es vor der Pause jedoch noch geben, Füllkrug scheiterte aus sieben Metern am stark reagierenden Zingerle (40.). Doch damit war die erste Hälfte nicht vorbei, da Paderborn noch einmal eiskalt zur Stelle war: Der schnelle Conteh legte die Kugel überlegt an Pavlenka vorbei ins Tor (43.). Auch hier verteidigte Bremen schwach, Veljkovic ging zunächst gar nicht in den Zweikampf und auch der Keeper sah nicht gut aus, die Abstimmung stimmte nicht. Somit ging es mit dem 2:0 für effektive Hausherren in die Kabinen.
Bittencourt küsst Werder wach
Werner reagierte auf die erste Hälfte und brachte nach der Pause Buchanan und Schmidt für Jung und Stage. Die ersten Chancen gingen aber auf das SCP-Konto, Obermair (48.) und Schallenberg (53.) zielten jedoch zu hoch. Die Chancen hatten zu dieser Phase nur Paderborn, Schallenberg ließ die Riesenchance zum 3:0 liegen, scheiterte alleine vor Pavlenka (56.). Es sah alles eher nach dem 3:0 als dem 1:2 aus (Tachie traf noch das Außennetz, 64.) - aber dann kam Joker Bittencourt: Der eingewechselte Offensivspieler zog 70 Sekunden nach seiner Hereinnahme aus 17 Metern ab, Hünemeier fälschte unhaltbar für Zingerle ab - Werder war plötzlich wieder dran (65.).
Und nun voll im Spiel. Das lag zu großen Teilen an Bittencourt, der die Chance zum 2:2 vergab (76.), dann aber auch am Ausgleich entscheidend beteiligt war: Bittencourts Ecke landete bei Weiser, der zum Ausgleich einköpfte (84.). Da kurz vor dem Ende Pieringer zu zentral abschloss (90.+3), ging es in die Verlängerung.
Füllkrugs Tor zählt nicht
Viel passierte in den ersten 15 Minuten der Verlängerung nicht, aber einen großen Aufreger gab es: Füllkrug köpfte nach einer Ecke zum 3:2 ein, Willenborg zeigte auch auf den Mittelkreis und gab das Tor. Aber nach Rücksprache mit seinem Linienrichter - den VAR gibt es in dieser Runde noch nicht - nahm der Referee das Tor zurück, da ein Foul von Chiarodia gegen Leipertz vorgelegen haben soll. Zum Glück für den SCP und Unverständnis der Bremer und Füllkrug, der sich ein Wortgefecht mit Kwasniok lieferte und dafür Gelb sah.
In der zweiten Hälfte der Extrazeit war Paderborn etwas besser, aber Pavlenka war gegen Muslija (111.) und auch gegen Srbeny auf dem Posten (118.). Zwischendrin pustete SCP-Keeper Zingerle mal kräftig durch, er ließ einen Rückpass passieren, die Kugel ging aber neben das Tor (117.). Da Srbenys Tor kurz vor dem Ende aufgrund eines Stürmerfouls nicht zählte (119.), ging es ins Elfmeterschießen.
Ausgerechnet Bittencourt vergibt
Dort trafen dann die ersten acht Schützen. Dann kam Bittencourt - und ausgerechnet der Spieler, der Werder ins Spiel zurückgebracht hatte, vergab und scheiterte an Zingerle. Tachie behielt anschließend die Nerven und schoss Paderborn ins Achtelfinale.
Für den SC Paderborn geht es in der Liga nach Braunschweig (Samstag, 13 Uhr), während der SV Werder Bremen am selben Tag in Freiburg gastiert (15.30 Uhr).