Überheblich: Osnabrücks Krük (re.) zeigt gegen Schmitz vollen Einsatz. imago
Osnabrücks Trainer Karsten Baumann tauschte im Vergleich zum torlosen Remis beim FC Ingolstadt im Spitzenspiel der 3. Liga auf zwei Positionen: Engel und Krük kamen an Stelle von Tauer und Kotuljac. Schalkes Coach Felix Magath brachte nach dem 0:0 in Freiburg einen neuen Mann. Farfan kehrte in die Startelf zurück, Moritz musste dafür auf die Bank.
Anfangs waren die Rollen in der ausverkauften Osnatel-Arena klar verteilt. Schalke übernahm die Initiative, diktierte das Tempo und gab durch Baumjohann (4.) und Schmitz (8.) aus der zweiten Reihe erste Duftmarken ab. Auf der anderen Seite waren die "Lila-Weißen" primär auf eine stabile Defensive bedacht, nach vorne sollte der Erfolg über Konter herbeigeführt werden. Nach elf Minuten entwischte dann auch Lindemann auf der linken Seite, seine Hereingabe verpasste Bencik aber um Zentimeter. Zwei Minuten später war es dann Kuranyi, der die erste klare Möglichkeit der Partie erhielt. Der 27-Jährige setzte den Ball aus 14 Metern aber knapp rechts daneben (13.).
Viertelfinale
Es war ein typisches Pokalspiel, das durch intensive Zweikämpfe, viel Engagement und eine hohe Laufbereitschaft der Akteure gekennzeichnet war. Allerdings neutralisierten sich beide Teams, so dass die Begegnung lange Zeit ereignislos vor sich hin plätscherte. Die Königsblauen hatten zwar deutlich mehr Ballbesitz, Zwingendes sprang dabei aber kaum heraus. Eine Ausnahme gab's in der 19. Minute, als Sanchez in bester Position zum Kopfball kam, den Ball aber knapp am linken Pfosten vorbei setzte. Vom sehr tief stehenden VfL kam bis dahin in der Offensive überhaupt nichts.
Mit zunehmender Spieldauer verlor der Bundesligist in dem von der Taktik dominierten Match zusehends an Zug zum Tor. S04 fehlte es an Ideen und Kreativität, so dass VfL-Schlussmann Berbig einen ruhigen Abend verlebte. Kurz vor dem Pausenpfiff hätte er darüber hinaus fast Grund zum Jubeln gehabt: Nach einem leichtfertigen Ballverlust von Baumjohann im Spielaufbau bekam Lindemann plötzlich unverhofft die Möglichkeit, den Underdog in Führung zu bringen, ließ diese aber liegen (44.).
Schalke erhöht die Schlagzahl
Abgemeldet: Schalkes Kuranyi war bei Stangl (re.) & Co. lange Zeit in guten Händen. imago
Magath reagierte zur Pause und brachte Moritz für Baumjohann. Moritz fügte sich im defensiven Mittelfeld ein, während Rakitic weiter nach vorne rückte. Am Geschehen auf dem gefrorenen Rasen änderte sich zunächst jedoch nichts. Die Königsblauen blieben weiterhin bemüht, aber ohne Durchschlagskraft. Osnabrück verharrte in seiner defensiven Grundhaltung.
Allerdings ließen sich die Schalker nicht beirren und warteten weiter geduldig auf ihre Chance, die sich in der 59. Minute auch bot: Sanchez flankte von links punktgenau zu Kuranyi, der unbedrängt aus 15 Metern halbrechter Position abzog und trocken ins lange Eck vollendete. Sekunden später hätte Sanchez den Doppelschlag fast perfekt gemacht, der Uruguayer zog aber gegen Berbig den Kürzeren.
Baumann brachte postwendend mit Kotuljac einen weiteren Angreifer, der "Sechser" Pinheiro ging dafür raus. Und Kotuljac führte sich gleich prima ein. Zuerst schoss er rechts vorbei (67.), ehe er mit einem fulminanten Schuss aus der zweiten Reihe S04-Schlussmann Neuer in arge Bedrängnis brachte (70.). Die Niedersachsen ließen die Köpfe nicht hängen und suchten den Ausgleich, taten sich allerdings gegen clevere und abgezockt auftretende Knappen enorm schwer.
Kurz vor dem Schlusspfiff hätte Sanchez dann alles klar machen können, der Uruguayer scheiterte aber aus 20 Metern am glänzend reagierenden Berbig (85.). Kurz darauf war der Arbeitstag für Sanchez beendet. Für ihn kam Winterneuzugang Hao, der damit sein Debüt für S04 gab. Am Resultat änderte sich freilich nichts mehr.
Am Sonntag erwartet der VfL Osnabrück die SpVgg Unterhaching. Ebenfalls sonntags spielt Schalke 04 im Heimspiel gegen den 1. FC Köln.