Umklammerung: Osnabrücks de Wit (li.) und Grieneisen (re.) im Duell mit Pekovic. dpa
Osnabrücks Trainer Claus-Dieter Wollitz wechselte nach der 0:2-Niederlage in Köln drei Mal: Schanda durfte wegen einer Gelbsperre nicht mitwirken. An seiner Stelle verteidigte Ndjeng. Zudem wurden im Mittelfeld Aziz und Surmann durch Grieneisen und Schuon ausgetauscht.
Auf der anderen Seite musste Mainz' Coach Jürgen Klopp im Vergleich zum 6:1 gegen Paderborn eine Veränderung vornehmen: Demirtas kam für den gelbgesperrten Rose.
Zu Beginn begann der 1. FSV Mainz 05 laufintensiv und druckvoll. Damit schaffte es die Klopp-Elf, den VfL in der eigenen Hälfte zu binden. Jedoch fehlte den Mainzern das Quentchen Raffinesse, um die gegnerische Deckung ins Wanken zu bringen. Meistens wurde Bälle weit nach vorne geschlagen, womit die Osnabrücker Verteidiger gut klar kamen.
Nach kurzer Zeit befreite sich der Aufsteiger von der Umklammerung und suchte selbst sein Heil in der Offensive, nur die Chancenverwertung ließ zunächst zu wünschen übrig. Frommers Schuss aus vier Metern ging rechts vorbei (6.), Heidrichs Versuch wurde geblockt (12.) und Schuons Kopfball aus kurzer Distanz segelte knapp vorbei (20.).
Danach verflachte die Partie ein wenig. Einschussgelegenheiten blieben hüben wie drüben aus, so dass in der 35. Minute der Schiedsrichter eingreifen musste, um für Aufregung zu sorgen. Nach einem langen Ball eröffnete sich für den VfL eine Zwei-gegen-zwei-Situation. Dabei zog Frommer in den Sechzehner. Der Angreifer wollte dann zu Reichenberger quer legen, wurde aber von Subotic abgegrätscht. Bei dieser Aktion fiel dann Frommer über den am Boden liegenden 19-Jährigen Innenverteidiger, wofür Schiedsrichter Stefan Lupp Elfmeter gab. Den unberechtigten Strafstoß verwandelte Cichon souverän im rechten unteren Eck (36.).
Doch nur drei Minuten später gab die Klopp-Elf die passende Antwort: Karhan brachte eine Freistoßflanke aus 18 Metern in den Fünfer, wo Feulner und Subotic zur Stelle waren. Der US-Boy drückte schließlich das Leder über die Linie.
In der Nachspielzeit der ersten Hälfte drehte Borja das Spiel komplett. Nachdem der Ecuadorianer von Gunkel steil geschickt wurde, schüttelte er zuerst Ndjeng ab, ließ dann VfL-Keeper Berbig ins Leere laufen und schob schließlich locker zum 2.1 ein (45.+1.).
Anstrengend: Osnabrücks Heidrich (re.) und Feulner lieferten sich packende Duelle. dpa
Der 30. Spieltag
Nach der Pause reagierte Wollitz und brachte Hennings für Reichenberger, aber auch der 20-Jährige konnte zunächst keine neuen Akzente setzen. Ganz anders die Mainzer, die mit der Führung im Rücken nun selbstbewusster auftraten. Die langen und weiten Bälle aus dem ersten Durchgang waren Geschichte. Die Klopp-Elf probierte es nun mit schnellen Kombinationen, wodurch sie deutlich mehr Gefahr ausstrahlte, sich jedoch immer noch kaum klare Torchancen erspielen konnte.
Elf Minuten nach Wiederanpfiff wäre den Gastgebern fast doch der Ausgleich gelungen: Frommer hatte sich schön freigespielt, zog dann aber gegen FSV-Keeper Ischdonat den Kürzeren. Dies war der Auftakt für eine Sturm- und Drangphase der Osnabrücker, in der sie jetzt vehement auf den Ausgleich drängten, jedoch zu fahrlässig mit ihren Chancen umgingen. So nahm es Grieneisen nach einer Ecke etwas zu genau und traf nur die Latte (56.). Im direkten Gegenzug hatte Pekovic die Vorentscheidung auf dem Fuß, aber der Montenegriner scheiterte an Berbig (57.). Fünf Minuten später stockte den Mainzer Fans wieder der Atem: Hennings, der inzwischen für einigen Wirbel sorgte, hatte haarscharf über die Latte geschossen.
Es bleib bei einem muntern Spiel, in dem der VfL zwar weiter auf den Ausgleich drängte, jedoch nicht mehr so enorme Torgefahr ausstrahlte. Auf der anderen Seite zogen sich die Mainzer ein wenig zurück, setzten aber immer wieder Nadelstiche.
Kurz vor dem Ende hatte Hennings noch einmal die Chance, aber Ischdonat hielt den Mainzer Sieg fest (88.).
Beide Mannschaften sind bereits am kommenden Freitag gefordert. Osnabrück gastiert in Jena, wo es zu einem Abstiegskracher kommen wird. Mainz indes bittet den 1. FC Kaiserslautern zum Tanz.