Osnabrücks Trainer Karsten Baumann stellte nach der 1:2-Niederlage in Bielefeld um: Mit Heidrich und Diabang für Siegert und Lindemann ging er das Spiel gegen den Tabellenführer an.
Hertha-Trainer Markus Babbel setzte im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Bochum wieder auf den nach abgelaufener Sperre einsatzberechtigten Ramos, schickte zudem Perdedaj neu aufs Feld. Ronny und Domovchyisky mussten dafür weichen.
Der VfL zog sich vom Start weg weit zurück und überließ der Hertha die Aufgabe des Spielaufbaus. Und die Berliner starteten vielversprechend, der Ball lief gut und vom VfL war lange Zeit nur wenig zu sehen. Und nach einer ersten guten Aktion des Kolumbianer Ramos, der auf dem linken Flügel drei Mann stehen ließ und nach Doppelpass mit Lasogga frei vor dem Tor auftauchte, hätte es auch 1:0 für den Favoriten stehen müssen. Doch Ramos' Abschluss wurde von Hansen erst auf der Torlinie noch weggekratzt (11.).
Berlin blieb spielbestimmend, jedoch weitgehend ideenlos gegen eine dichtgestaffelte und gut sortierte VfL-Abwehr, die leidenschaftlich dagegenhielt. Und eine kurze Phase der Unachtsamkeit brachte die Babbel-Elf dann ins Hintertreffen. Einen Tauer-Kopfball wehrte Keeper Sejna noch rechtzeitig genug ab, gegen einen wuchtigen Torschuss von Diabang aus kurzer Distanz war der Hertha-Oldie dann aber komplett machtlos (25.).
Der 13. Spieltag
Die "alte Dame" hatte den Schock nach einer kurzen Phase gut verdaut, drückte auf den Ausgleich, zeigte sich aber im Abschluss ohne das nötige Glück. Kobiashvili per Freistoß (36.), Rukavytsya (38.), Lasogga aus der Distanz (39.), Ramos per Kopf (40.) und schließlich Niemeyer mit einem schönen Drehschuss (45. +1) - allesamt ließen sie ihre Torgelegenheiten liegen und so konnte Osnabrück die knappe Führung in die Pause retten.
Nach dem Kabinengang präsentierte sich den Fans in der Osnatel-Arena das gleiche Bild: Hertha war feldüberlegen, spielerisch reifer, doch die Heimelf glich das durch einen körperbetonten und laufstarken Auftritt weitestgehend aus. Es blieb intensiv, umkämpft, jedoch zunächst ohne die ganz großen Torszenen. Erst nach einer Viertelstunde tat sich wieder etwas vor den Toren. Und fast zwingend hätte Ramos den Ausgleich köpfen müssen! Fahrlässig alleingelassen verpasste er nach toller Lell-Vorarbeit nur haarscharf (61.).
Osnabrücks Einsatz wurde schließlich belohnt. Hertha, jetzt mit Schulz für Niemeyer aufgestellt (66.), verlor für einen Augenblick die Übersicht und Tauer schob die Kugel mustergültig zu Tyrala, der dabei jedoch im Abseits stand. Sejna kam aus seinem Tor und konnte dann nur zusehen, wie Adler das Rund ins leere Tor einschob (76.).
Der irreguläre Treffer hatte das Spiel entschieden. Die Einwechslung von Friend für Lasogga blieb auf Belriner Seite reine Makulatur, der Zwei-Tore-Vorsprung der gastgeber hielt bis zum Schlusspfiff durch FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark.
Am 14. Spieltag steht für die Osnabrücker wieder ein Auswärtsspiel an: Der VfL gastiert am Freitag um 18 Uhr beim FSV Frankfurt. Hertha empfängt am Samstag um 13 Uhr den MSV Duisburg.