Osnabrücks Trainer Marco Grote brachte drei Tage nach dem 1:1 in Heidenheim vier Neue in seiner Startelf: Ajdini (zurück nach Gelb-Rot-Sperre), Blacha, Schmidt und Henning starteten für Engel, Reis, Kerk und Multhaup.
Ebenfalls vier Änderungen nahm Darmstadts Coach Markus Anfang vor. Berko und Seydel kamen für Skarke und Honsak in die Formation und damit zu ihrem Startelf-Debüt in der laufenden Saison, Neuzugang Seydel begann sogar erstmals überhaupt für Darmstadt. Die beiden weiteren Änderungen im Vergleich zum 2:2 gegen St. Pauli: Herrmann ersetzte rechts hinten Bader, Palsson kam für Höhn in die Elf, Rapp rückte zurück in die Innenverteidigung.
Palsson trifft nach Ping-Pong-Einlage in den Winkel
Startelf-Debütant Seydel kam in einer trotz starken Regens flotten Zweitliga-Partie zur ersten Großchance der Partie. Nach einer Flanke von Dursun stand der Angreifer im Strafraum völlig frei, konnte seinen Kopfball aber nicht ausreichend platzieren (15.). Sein Team erspielte sich in der ersten Hälfte leichte Vorteile, doch auch Osnabrück überbrückte das Mittelfeld schnell und kam durch Santos (21.) und Henning (28.) zu vorzeigbaren Möglichkeiten.
Die Führung für die ballsichereren Lilien kam dennoch alles andere als unverdient - wenn auch auf etwas glückliche Art und Weise: Nach einer Kempe-Ecke entwickelte sich eine kurze Ping-Pong-Sequenz zwischen Taffertshofer und Dursun. Der Ball prallte vor die Füße von Palsson, der die Kugel aus kurzer Distanz trocken in den linken Winkel knallte (30.). Dursun hätte beinahe kurz darauf mit einem tückischen Aufsetzer auf klitschnassem Boden erhöht, doch Kühn parierte stark (34.).
Die Hausherren, die sich offensiv sehr variabel, aber ohne die nötige Durchschlagskraft zeigten, kamen kurz vor dem Seitenwechsel noch zu ihrer besten Chance im ersten Durchgang: Nach schöner Vorarbeit von Amenyido setzte Henning die Kugel aus dem Rückraum nur knapp vorbei (42.).
2. Bundesliga, 5. Spieltag
Darmstadt zu passiv - Grotes Wechsel fruchten
Henning musste zur Pause - ebenso wie Blacha - in der Kabine bleiben, Grote brachte Reis und Ihorst ins Spiel - und kurz darauf auch Kerk für Amenyido (57.). Auch durch diese Wechsel erlangte Osnabrück nun mehr Ballkontrolle im Mittelfeld, tat sich im vorderen Drittel aber weiterhin schwer. Somit gehörten die besseren Tormöglichkeiten weiterhin den nun deutlich tiefer stehenden Darmstädtern: Berko brachte den Ball binnen kurzer Zeit trotz jeweils guter Position nicht an Kühn vorbei (63., 64.).
Erst nach rund 70 Minuten erhöhte Osnabrück im nun immer heftiger niederprasselnden Regen zusehends den Druck - auch weil Darmstadt immer passiver wurde. Schuhen parierte noch gegen Taffertshofer (73.) und dann stark gegen Ihorst (74.), doch wenig später belohnten sich die Hausherren für die Drangphase: Kerks scharfe Flanke von links drückte Ihorst am zweiten Pfosten mit der Brust über die Linie (78.).
Beide Teams mit Chance auf den Siegtreffer
Erst jetzt wurde Darmstadt wieder aktiver, sodass sich eine offene Schlussphase entwickelte, in der beide Teams noch eine gute Möglichkeit auf den Siegtreffer hatten: Für Darmstadt setzte der eingewechselte Honsak einen Kopfball an die Latte (81.), auf der Gegenseite rettete Mai klasse gegen den durchgebrochenen Santos (87.).
Die Punkteteilung war letztlich leistungsgerecht, für Osnabrück ist es bereits das vierte Remis im fünften Spiel. Die Niedersachsen bleiben aber weiterhin ungeschlagen und werden versuchen, diese Serie am Samstag (13 Uhr) gegen Sandhausen zu verteidigen. Darmstadt ist am Sonntag um 13.30 Uhr beim Karlsruher SC zu Gast.