DHB-Pokal Frauen

Nach Traumstart: VfL Oldenburg ringt den Thüringer HC im kleinen Finale des DHB-Pokals nieder

Bronzemedaille beim DHB-Pokal der Frauen

Nach Traumstart: VfL Oldenburg ringt den Thüringer HC im kleinen Finale des DHB-Pokals nieder

Madita Kohorst feierte mit dem VfL Oldenburg den Gewinn der Bronzemedaille im DHB-Pokal

Madita Kohorst feierte mit dem VfL Oldenburg den Gewinn der Bronzemedaille im DHB-Pokal Michael Schmidt

Der VfL Oldenburg war im Halbfinale der TuS Metzingen erst nach 18 Siebenmetern unterlegen und hatte daher vielleicht mehr Frust zu verarbeiten als der Thüringer HC, der nach der Niederlage gegen die SG BBM Bietigheim jedoch einige Stunden weniger Zeit hatte, die Speicher wieder aufzufüllen.

Die Partie begann mit sechs Paraden der Torleute, ehe Lotta Röpcke vom VfL Oldenburg die Partie nach viereinhalb Minuten eröffnete. Zuvor war Johanna Reichert vom Thüringer HC nach dem ersten längeren Angriff an Madita Kohorst gescheitert, die ebenso wie Dinah Eckerle drei Versuche abgewehrt hatte.

Der VfL Oldenburg startete dann mit einer klaren Spielanlage und einer beherzten Abwehr durch und legte ein 8:1 (11.) vor. Der Thüringer HC war hingegen, wie schon im Halbfinale, im Abschluss indisponiert und spielte außerdem ohne den etatmäßigen Mittelblock. Herbert Müller unterbrach das Spiel daher frühzeitig.

Oldenburg startet selbstbewusst

Das Team des VfL Oldenburg ließ sich offenbar von seinen zahlreich nach Stuttgart gereisten Fans tragen und baute den Vorsprung auf sieben Tore aus. Erst nach über elf Minuten erziehlten die Thüringerinnen ihren zweiten Treffer. Stockschläder brachte beim 9:4 (13.) den ersten Gegenstoß der Müller-Sieben unter.

Angesichts der mangelnden Durchschlagskraft und des schlechten Rückzugs schien für die Thüringerinnen die Medaille nach diesem Auftakt nicht mehr in Reichweite zu sein. Müller versuchte gegenzusteuern und wechselte, abgesehen von Stockschläder, einmal durch. Die neue Sieben machte deutlich mehr Dampf.

Bei den Thüringerinnen saß Jungstar Annika Lott mit bandagiertem Knie weiterhin auf der Bank. Sie hatte bei einem Kempa-Versuch im Halbfinale eine Blessur davongetragen. Ihre Mitspielerinnen machten ihre Sache jetzt gut. Nach Stockschläders 15:11 (25.) buzzerte Niels Bötel zur ersten VfL-Auszeit.

Herbert Müller wechselt durch

Toni-Luisa Reinemann traf dann vor dem Seitenwechsel wieder nach Belieben. Im Angriff überdies mit Lisa Borutta und Lotta Röpcke sorgten die Huntestädterinenn für den deutlichen 19:13-Pausenstand. Der VfL hatte sechs der sieben Treffer des 8:1-Auftakt-Vorsprungs wieder auf dem Konto.

58 Sekunden nach dem Wiederanpfiff betrug der Vorsprung der Oldenburgerinnen sogar erstmals acht Tore. Reinemann und Röpcke mit einem Wurf aufs verwaiste THC-Gehäuse hatten erneut zugeschlagen. Herbert Müllers Sieben-gegen-sechs-Idee wirkte sich kaum im Ergebnis aus.

Momentum wechselt beinahe

Das Sieben-gegen-Sechs schien mithin alle THC-Akteurinnen wachgerüttelt zu haben. Wie selbstverständlich spielten sie auf einmal auf Außen durch und trafen reihenweise. Nur das 23:20 blieb nach 40 Minuten liegen. Der VfL Oldenburg konnte durchschnaufen und zeigte eine gute Reaktion.

Beim 27:20 (44.) forderte Herbert Müller die zweite Auszeit. Sein Team schien es versäumt zu haben, im entscheidenden Moment die Ruhe zu bewaren um das Spiel vielleicht zu drehen. Doch der Moment schien, auch weil verschiedene Abwehrformationen gut funktionierten, zurückzukommen: Hendrikse und Reichert führten die Mitteldeutschen zum 30:27 (52.).

Der Thüringer HC wollte sich mangelnden Esprit nicht unterstellen lassen. Die Huntestädterinnen mussten sich strecken, um den Sieg einzufahren - und das taten sie. Mit Marie Steffens 33:27-Treffer (57.) griff der VfL Oldenburg vorzeitig nach der Bronzemedaille, auch wenn der THC am Ende nochmal enorm kämpfte.

VfL Oldenburg - Thüringer HC 34:30 (19:13)

VfL Oldenburg: Kohorst (8 Paraden), Fasold, Humpert; Reinemann (11/4), Borutta (6), Röpcke (5), Korsten (5), Steffen (3), Knippert (1), Golla (1), Martens (1), Pfundstein (1), Carstensen, Teiken, Ronge, Feiniler, Röpcke

Thüringer HC: Eckerle (7 Paraden), Roth (5 Paraden); Hendrikse (7), Reichert (7/4), Matthijs (5), Pichlmeier (4), Stockschläder (3), Rode (1), Gullberg (1), Tanabe (1), Niederwieser (1), Kündig,Frey, Lott, Rønningen

Zuschauer: nicht genannt
Schiedsrichter: Steven Heine / Sascha Standke
Strafminuten: 10 / 6

Felix Buß