Bundesliga

Offiziell: Hertha trennt sich von Schwarz und holt Dardai zurück

Nach Absturz auf den letzten Platz

Offiziell: Hertha trennt sich von Schwarz und holt Dardai zurück

Stabübergabe bei Hertha: Pal Dardai (li.) beerbt Sandro Schwarz (hier als Mainzer Trainer im März 2019).

Stabübergabe bei Hertha: Pal Dardai (li.) beerbt Sandro Schwarz (hier als Mainzer Trainer im März 2019). www.imago-images.de

Hertha hatte beim 2:5 auf Schalke den Negativtrend fortgesetzt. Nur zwei Punkte aus den vergangenen sechs Bundesligaspielen holte das Team aus der Hauptstadt. Zu wenig für Sandro Schwarz, der nicht mehr länger auf der Trainerbank sitzen wird. Das machten die Berliner am Sonntagnachmittag offiziell. Sein Nachfolger wird, wie vom kicker bereits angekündigt, Herthas Rekordspieler Pal Dardai.

"Wir haben nach der in der Art und Weise erschreckenden Niederlage in Gelsenkirchen die vergangenen eineinhalb Tage intensiv genutzt, um unsere Situation, auch gemeinsam mit Sandro, zu analysieren und zu bewerten. Wir sind dabei zu dem Entschluss gekommen, für unser Ziel Klassenerhalt, der Mannschaft für die wenigen noch ausstehenden Spiele einen neuen Reiz zu setzen", erklärte Sportdirektor Benjamin Weber.

Schwarz, mit dem auch die Assistenten Volkan Bulut und Daniel Fischer gehen müssen, wird vom Klub mit verständnisvollen Worten zitiert: "Ich war gerne Trainer von Hertha BSC und hätte mir natürlich wie alle, die es mit diesem Verein halten, gewünscht, dass unsere Arbeit mit mehr Punkten belohnt worden wäre. Aber ich kann mit Blick auf die Tabelle nachvollziehen, dass die Verantwortlichen sich für einen neuen Weg entschieden haben."

Dardai: "Ich musste nicht lange überlegen, als der Anruf kam"

Nun wird Dardai nach seinen Engagements von Februar 2015 bis Sommer 2019 sowie von Januar bis November 2021 zum dritten Mal Hertha-Trainer. Die Vereinbarung gilt nach Klubangaben bis zum Ende der Saison. "Ich freue mich sehr, dass Pal uns die Zusage gegeben hat, die Mannschaft in dieser für Hertha BSC herausfordernden Situation zu übernehmen", so Weber. "Pal hat bereits zweimal gezeigt, dass er mit seiner klaren Art und seinem Plan eine Mannschaft stabilisieren und aus solchen Situationen herausführen kann. Davon sind wir auch jetzt überzeugt."

Dardai selbst war offenbar schnell Feuer und Flamme für seine Rückkehr. "Alle kennen meine Beziehung zu Hertha BSC, deshalb musste ich auch nicht lange überlegen, als der Anruf kam", sagte der 47-Jährige. "Es sind noch sechs Spiele, eventuell auch noch zwei mehr, und ich werde mit dem Team alles daransetzen, dass dieser Verein in der Bundesliga bleibt. Das wird keine einfache Aufgabe, aber ich freue mich darauf."

Weber hatte sich schon nach dem verlorenen Kellerduell in Gelsenkirchen nicht zu einem Bekenntnis pro Schwarz durchringen können und damit Raum für Spekulationen gelassen. Man habe zwar generell eine klare Haltung und Überzeugung, auf Kontinuität und Stabilität zu setzen. Aber wenn man 2:5 beim Tabellenletzten verliere, sagte er bei DAZN, "dann ist es auch klar, dass wir jeden Stein umdrehen werden". Schwarz selbst hatte es als "realistisch" eingeschätzt, dass er das Team womöglich nicht mehr länger trainieren darf. Auf Webers fehlendes Bekenntnis angesprochen, sagte der 44-Jährige, dies sei "legitim" und "realistisch einzuschätzen". 

Wie schon in der Vorsaison tauscht Hertha nun also spät in der Saison seinen Trainer. Damals hatte Felix Magath nach der Demission von Tayfun Korkut für die letzten acht Spiele das Trainerzepter übernommen. Die Berliner gingen aber nach überstandener Relegation gegen den Hamburger SV mit Schwarz in die neue Saison.

So richtig in Fahrt kam Hertha unter Schwarz aber nie. Die beste Platzierung in dieser Saison war ein 13. Rang.

las, jpe