Europameisterschaft

Österreichs zweiter Anzug sitzt gegen Rumänien

Constantin Möstl vernagelt das Tor

Österreichs zweiter Anzug sitzt gegen Rumänien

Österreich bejubelte den Auftaktsieg.

Österreich bejubelte den Auftaktsieg. Ingrid Anderson-Jensen

Aus Mannheim berichtet Felix Buß

Österreich fand zum Auftakt der Gruppe B der Handball-EM gegen Rumänien besser ins Spiel und führte nach dem Konter von Robert Weber schnell mit 3:1 (4.). Eine frühe Zeitstrafe gegen Mittelblock-Spieler Tobias Wagner brachte danach jedoch einen Bruch ins Spiel der Sieben von Ales Pajovic.

Daniel Stanciuc und Demis Grigoras sorgten für den Führungswechsel zugunsten der Osteuropäer, ehe der Lemgoer Lukas Hutecek den Spielstand beim 5:4 (12.) erneut drehen konnte. Sebastian Frimmel schickte einen Gegenstoß hinterher, Österreich schien auf Kurs.

Die Rumänen erhöhten die Aggressivität, Hutecek wurde bei einem Durchbruch in vollem Lauf gefoult. Die Unparteiischen zogen den Videobeweis heran, disqualifizierten Nicusor Negru und verhängten einen Siebenmeter - den Sebastian Frimmel jedoch neben das Tor setzte. Auch der folgende Versuch von Constantin Möstl, der es nach seiner vierten Parade mit einem Fernwurf auf das rumänische Tor versuchte, verfehlte das Ziel. Stattdessen glich Ionut Nistor zum 6:6 (14.) aus. Österreich ließ Chancen liegen.

Es blieb ein aufregendes Duell auf Augenhöhe. Die Rumänen schienen dabei sowohl die Rote Karte gegen Negru als auch die frühe zweite Zeitstrafe gegen Robert Militaru wegzustecken. Eine weitere rote Karte gegen Liviu Caba schwächte die Balkanhandballer aber zusätzlich (25.)

Beim 15:14-Halbzeitstand waren es die Treffer in Überzahl, die den Alpen-Handballern eine kleine Führung bescherten. Die Wurfausbeute beider Teams stagnierte um 50 Prozent, sowohl Möstl als auch Iancu hatten neun Treffer verhindert.

Möstl dreht auf

Constantin Möstl sollte nach Wiederbeginn zum entscheidenden Faktor werden: Der Torhüter der Österreicher kratzte dann zu Beginn des zweiten Durchgangs an der 50-Prozent-Marke und war der Vater der 18:14-Vorlage des ÖHB-Teams nach 35 Minuten.

Bilyks 19:15-Durchbruch wurde von den mitgereisten Fans gefeiert, der ÖHB-Team bekam die Begegnung in den Griff. Die Rumänen arbeiteten eigentlich hart, um den THW-Shooter aus der Wurfdistanz zu drängen - und sie verloren dabei, blickt man auf die nachlassende Power im Angriff, scheinbar Körner.

Richtig vom Fleck kam aber auch Team Austria nicht. Rumänien blieb im Spiel, und nach 47 Minuten nahm Österreichs Nationaltrainer Ales Pajovic eine Auszeit. Aus dem Duell war ein zäher Kampf geworden. Tobias Wagner ging beim 23:19 voran. Er durfte mittlerweile in der Abwehr pausieren, wo Herburger neben Hutecek spielte.

Die Deckung und Möstl hielten das ÖHB-Team in Vorlage und Österreichs eingewechselter "Newcomer des Jahres" Jakob Nigg besorgte zu Beginn der Schlussphase dann das vorentscheidende 25:20 (51.). Rumänien vermisste nach den Roten Karten solche Optionen, Demis Grigoras blieb lediglich der 31:24-Schlusspunkt.

Österreich - Rumänien 31:24 (15:14)

Österreich: Möstl (17 Paraden), Häusle (1 Parade, davon 1 Siebenmeter) - Frimmel 6, Wagner 5, Hutecek 5, Weber 4/1, Bilyk 3, Nigg 3, Zivkovic 2, Damböck 1, Bozovic 1, Mahr 1, Belos, Herburger, Mittendorfer, Miskovez

Rumänien: Iancu (13 Paraden), Vasile - Grigoras 6, Buzle 4, Stanciuc 4, Nistor Ionita 3/1, Companici 2, Ilie 2, Dedu 1, Rotaru 1, Ghita 1, Militaru, Racotea, Tarita, Caba, Negru

Zuschauer: 13.293 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Lars Orum / Havard Kleven (Norwegen)
Strafminuten: 4 / 6
Disqualifikationen: - / Negru (14.), Caba (25.)