RWO-Coach Hans-Günter Bruns nahm gegenüber dem 0:0 in Fürth nur einen personellen Wechsel vor: Krontiris ersetzte den kurzfristig erkrankten Kapitän Reichert. Auf Cottbuser Seite konnte "Pele" Wollitz nach dem 0:0 gegen Union Berlin wieder auf Bittroff und Kapitän Kruska zurückgreifen, die ihre Rot- bzw. Gelbsperre abgesessen hatten. Afriyie und Miatke rückten dafür auf die Bank. Außerdem vertrat Shao Roger (5. Gelbe Karte).
Erstmals in der laufenden Saison war Energie zuletzt zweimal am Stück ohne Tor geblieben. Nach nicht einmal drei Minuten in Oberhausen hatte diese Mini-Misere ein Ende: Weil sich Landers im Mittelfeld einen schlimmen Fehlpass leistete und Kruska nach seinem Lauf in Richtung RWO-Strafraum die Übersicht behielt, konnte Shao die Kugel aus halbrechter Position souverän im linken unteren Eck zur frühen Führung platzieren (3.). Es war der Beginn einer richtig starken ersten halben Stunde aus Cottbuser Sicht. Auf der einen Seite wirkten die Gäste sehr konzentriert, ballsicher und zweikampfstark, auf der anderen Seite ließ RWO Energie viel zu viele Räume. Offensiv gelang den Hausherren anfangs gar nichts. Jula (21.), Reimerink (24.) und Petersen (25.) verpassten das zweite Tor allesamt, es wäre hochverdient gewesen.
Der 17. Spieltag
Klinger war es schließlich, der seine Kollegen mit einem Kopfball, der infolge einer Ecke knapp über die Latte strich (32.), zumindest kurzzeitig aufweckte. Einige Minuten stürmten plötzlich nur die Bruns-Schützlinge, auch bei Lamidis Drehschuss fehlte nicht viel (36.). Doch kurz vor der Pause schlug Energie eiskalt zurück: Reimerink schoss nach einer Traumkombination noch drüber (41.), zwei Minuten später köpfte Brzenska dann Kruskas Freistoßflanke zum 2:0-Pausenstand ein.
Das gleiche Spiel kurz nach dem Seitenwechsel: Nach Miletics vermeintlichem, aber zu Recht wegen Abseits' abgepfiffenen Anschlusstor (50.) keimte noch einmal kurz Hoffnung für RWO auf - die Energie postwendend zunichtemachte: Jula bekam beim Versuch der Hereingabe links im Sechzehner eine zweite Chance, spitzelte die Kugel über Pirson hinweg an den zweiten Pfosten, und dort staubte Petersen gekonnt ab (54.). Der Toptorjäger der zweiten Liga beendete damit seine fast sechsstündige Torflaute. Zwar hätte Lamidi per Hinterkopf drei Minuten später beinahe den alten Abstand wiederhergestellt - der Ball klatschte an die Latte -, dann aber schwand der Glaube der Hausherren an die Wende zunehmend. Die Partie plätscherte dem Abpfiff entgegen. Pirson verhinderte gegen Reimerink noch das 0:4 (69.), Joker Jovanovic lieferte es mit einer Klasse-Einzelaktion in der Schlussminute nach.
Trotz der dritten Heimniederlage der Saison überwintert RWO knapp über dem Relegationsplatz. Die Rückrunde startet für die Bruns-Elf am 17. Januar im ersten Montagabendspiel 2011 gegen Hertha BSC. Energie hat sich dagegen noch einmal mit einer dicken Portion Selbstvertrauen für das DFB-Pokal-Achtelfinale am Mittwoch (19 Uhr) beim VfL Wolfsburg versorgt. Am 15. Januar melden sich die Lausitzer dann in Düsseldorf in Liga zwei zurück.