4. SPIELTAG
Vier Punkte nach drei Spielen, da hätten sich sowohl Rot-Weiß Oberhausen als auch Alemannia Aachen sicher mehr ausgerechnet. Umso wichtiger, im direkten Duell am Freitag mit einem Sieg wieder die Stimmung ins Positive zu drehen und gleichzeitig in der Tabelle einen Sprung in die anvisierten oberen Regionen zu unternehmen.
RWO-Trainer Jörn Nowak gewann mit seinem Team immerhin am vorherigen Wochenende mit 4:1 in Lippstadt und nahm gegen Aachen folgende Änderungen vor: Öztürk begann für Klaß und Yalcin ersetzte kurzfristig den angeschlagenen Holthaus, der eigentlich spielen wollte, kurz vor Anpfiff doch signalisierte, dass es nicht gehe. Die Alemannia blickte auf ein 2:2 gegen Mönchengladbach II zurück, bei dem kurz vor Schluss ein Vorsprung verspielt wurde. Trainer Helge Hohl sah darin keinen Grund für große Umstellungen, schickte im Stadion Niederrhein lediglich Schaub für Willms in seine erste Elf.
Bereits in der 2. Minute lag die Oberhausener Führung in der Luft: Nach Steilpass zog Ngyombo im Strafraum ab, Aachen-Keeper Johnen verhinderte den Einschlag.
Ganz allgemein begannen die Hausherren aggressiver und erkämpften sich so Feldvorteile. In der 10. Minute holte sich Fassnacht im Mittelfeld robust den Ball, passte auf Stoppelkamp, dessen präzise Steilvorlage Kreyer abgezockt vor Johnen zum 1:0 über die Linie spitzelte. Vier Minuten später erlief sich Kleinsorge im Strafraum einen alles andere als idealen Pass, doch kam gegen den zu körperlos verteidigenden Strujic an die Kugel und zog das Leder ins lange Eck zum 2:0.
Die rund 1500 Gästefans hofften danach vergeblich auf ein Aufbäumen ihrer Elf. Vielmehr verloren die Aachener wiederholt zu leichtfertig den Ball im Spielaufbau, was Oberhausen schnelle Umschaltmomente ermöglichte.
Rumpf muss früh weichen
Das 3:0 in Minute 25 entsprang einem ruhenden Ball. Stoppelkamp schlenzte einen Freistoß aus etwas über 20 Metern halblinker Position gefühlvoll via Innenpfosten ins Tor. Ein wunderschöner Treffer, Johnen flog vergeblich. Direkt im Anschluss nahm Hohl schon Rumpf runter, der augenscheinlich nicht verletzt schien. Dervisevic kam hinein. In der 32. Minute hatte dann auch Schaub Feierabend, der ebenfalls nicht verletzt schien. Neuzugang Peters kam.
Jener Peters tauchte in der 38. Minute im Strafraum auf, wurde von Stappmann aber sofort vom Ball getrennt. RWO schaltete wieder blitzschnell um, Stoppelkamp schickte mit einem unglaublich genauen Pass Kreyer, der im Strafraum kurz nach innen zog und flach einschoss. Die Gäste-Defensive musste tatenlos zusehen, bekam null Zugriff, kam in keinen Zweikampf. So ging es mit 4:0 in die Halbzeit. Verdient auch deswegen, weil die Kleeblätter auch brutal effizient agierten, vergebene Chancen gab es so gut wie keine.
Stoppelkamp fast mit dem nächsten Traumtor
Die zweite Halbzeit war wenige Sekunden alt, da zog Stoppelkamp aus der Distanz ab und setzte die Kugel um Zentimeter am Winkel vorbei. Das wäre ein Traumtor geworden. Aachen kam durch Baum in der 50. Minute mal zu einem Abschluss, ehe im Gegenzug ein Kefkir-Schuss abgefälscht ans Außennetz ging.
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Danach verflachte die Partie, da Oberhausen etwas das Tempo rausnahm und Aachen sich im Vergleich zur ersten Hälfte zumindest ein bisschen steigerte. Trotzdem verzeichneten auch weiterhin die Gastgeber die gefährlicheren Szenen, sei es über den schnellen Donkor oder bei einem Kopfball von Öztürk nach gut einer Stunde.
Kurz vor Anbruch der Schlussviertelstunde hatten Peters (knapp vorbei) und Brasnic (Benz parierte) den Ehrentreffer auf dem Fuß, generell waren das aber nur kleine Lebenszeichen, zu souverän führte Oberhausen und die Körpersprache der Alemannia hatte auch nichts vom Glauben an ein Fußballwunder.
Brasnic mit dem Ehrentreffer
Kurz nach Stoppelkamps Auswechslung in der 85. Minute zappelte der Ball im Netz, Aachen verkürzte auf 1:4. Brasnic konnte sich am Strafraum zu ungestört drehen und verwandelte platziert. Fast hätte Yalcin kurz darauf mit dem 5:1 geantwortet, doch Johnen lenkte dessen Schuss aus kurzer Distanz gekonnt zur Ecke. Die letzte Aktion der Partie gehörte Aachen, doch Ametov fand in der Nachspielzeit zweimal hintereinander in Benz seinen Meister.
Oberhausen durfte sich feiern lassen und kann in der Tabelle wieder nach oben blicken. Aachen bekam aus dem Gästeblock deutliche Worte zu hören, in dieser Verfassung ist die Hohl-Auswahl weit davon entfernt, ein Aufstiegskandidat zu sein.
Am kommenden Spieltag genießen indes beide Mannschaften Heimrecht: Aachen erwartet am Freitag die U 23 des FC Schalke 04, tags darauf spielt RWO gegen Aufsteiger FC Gütersloh.