Nürnbergs Trainer Jens Keller nahm nach dem deutlichen 6:0 in Wiesbaden zwei Änderungen an seiner ersten Elf vor: Valentini ersetzte Sorg (Bank) als Rechtsverteidiger, Nürnberger den Gelb-gesperrten Erras auf der Sechs.
Stuttgarts Coach Pellegrino Matarazzo tauschte nach dem überzeugenden 5:1 gegen Sandhausen ebenfalls zweimal Personal: Castro (Gelb-Sperre) und Phillips (angeschlagen, nicht im Kader) wichen für Stenzel und Endo.
Beide unter der Woche auftrumpfenden Teams starteten dynamisch in die Partie zwischen Aufstiegsrennen und Abstiegskampf - in der der Club seine Gäste nach ausgeglichenen Anfangsminuten förmlich einlud: Margreitter schlief beim Spielaufbau und ließ sich die Kugel von Wamangituka abluchsen, der vor Mathenia cool blieb und das 1:0 erzielte (11.).
Hack und Frey zu ungenau
Während den Franken bei ihren Vorstößen ins letzte Drittel immer wieder Abstimmung und Präzision fehlten, wurde der präsentere VfB mit den meisten seiner Angriffe gefährlich: Nach einer Flanke von Gonzalez verpasste Mittelstürmer Kalajdzic dessen Hereingabe nur knapp (15.). Via Gegenstoß nahm sich Hack aus der zweiten Reihe einen Abschluss für die Hausherren (19.), Offensiv-Kollege frei wurde im Strafraum von Karazor konsequent abgegrätscht (25.).
2. Bundesliga, der 33. Spieltag
Effizienter agierte Stuttgart, dem es nach einer Ecke erneut zu leicht gemacht wurde: Gonzalez machte Klements Hereingabe noch einmal scharf, Kempf verlängerte zu Karazor, der die Kugel über die Linie drückte - dank viel zu passivem Defensivverhalten der größtenteils engagierten Franken (26.). Freys direkte Antwort blieb aus, da er aus 13 Metern das kurze Eck verfehlte (28.). FCN-Schlussmann Mathenia durfte sich gegen Endos Distanzschuss auszeichnen (33.), Sörensen rettete per Grätsche gegen Klement (36.).
Nürnberg lädt Stuttgart ein drittes Mal ein
Kurz vor der Pause drückten die Schwaben auf das 3:0, das 2-Meter-Mann Kalajdzic freistehend per Kopf noch verpasste (38.) - drei Zeigerumdrehungen später traf der junge Angreifer aber doch: Erneut vertändelte ein Nürnberger, und zwar Nürnberger, die Kugel viel zu leicht, Wamangituka lief seinen Gegenspielern davon und legte quer zum völlig blanken Kalajdzic, der das Leder nur noch einschieben musste (41.).
Nach Wiederbeginn drängte der Club wieder nach vorne, rollte den Gästen aber hinten, nachdem Margreitter per Grätsche noch wichtig vor Kalajdzic gerettet hatte (48.), ein weiteres Mal den roten Teppich aus: Kalajdzic wurde an der Eckfahne von zwei Nürnbergern nur lasch gestellt, sodass er dennoch flanken und Gonzalez in der Mitte ohne große Gegenwehr einköpfen konnte - 4:0 (52.).
Karazor und Gonzalez zum Zweiten
Nürnbergs Margreitter musste mit einer Platzwunde ausgewechselt werden (56.), bei Stuttgart ging es für Kapitän Kempf nicht weiter, der unglücklich auf die Schulter gefallen war (61.). Was aber weiter ging, war das muntere schwäbische Toreschießen: Nach einer Ecke köpfte der eingewechselte Kaminski nicht genau genug, der spekulierende Karazor nutzte diesen Versuch allerdings als Vorlage für seinen zweiten und Stuttgarts fünften Treffer (63.).
Mühls Kopfball brachte Kobel nicht ernsthaft in Gefahr (68.), anders der nächste gefährliche Konter des VfB, an dessen Ende Al Ghaddioui fein für Gonzalez durchsteckte, der das Spielgerät mit der Innenseite ins lange Eck schlenzte - das halbe Dutzend war voll (76.). Mathenia verhinderte gegen Endos Distanzschuss kurz darauf den siebten Gegentreffer (78.), Gonzalez traf später zwar erneut, Vorlagengeber Mola hatte allerdings im Abseits gestanden (88.).
Die Schwaben stehen nach 33 von 34 Spieltagen drei Punkte und elf Tore vor Heidenheim, der Aufstieg sollte ihnen kaum noch zu nehmen sein. Der FCN liegt noch zwei Zähler vor dem Karlsruher SC über dem Strich - direkt absteigen kann er nicht mehr.
Am letzten Spieltag (28. Juni, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) tritt Nürnberg in Kiel an. Der VfB Stuttgart empfängt den SV Darmstadt 98.