Blum belohnt eine aktive Anfangsphase
Nürnbergs Trainer René Weiler veränderte seine Startelf nach der desaströsen 3:6-Klatsche in Freiburg auf zwei Positionen: Neuzugang Brecko (Köln) und Kapitän Polak spielten für den gesperrten Bulthuis (Rote Karte) und Möhwald (Bank). Heidenheims Coach Frank Schmidt sah nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen 1860 München keinen Grund für Veränderungen und vertraute demselben Personal.
Der Club war spürbar auf Wiedergutmachung aus, drängte vom Anpfiff weg nach vorne und dominierte die Anfangsphase mit Einbahnstraßenfußball. Polak (2.) und Blum (6.) verzeichneten erste gute Möglichkeiten. Als der FCH nach zehn Minuten so langsam auftaute, schlug der FCN zu: Burgstaller blieb mit einer Flanke von rechts an Feick hängen, setzte aber nach und eroberte den Ball nach einem gescheiterten Klärungsversuch von Feick im gegnerischen Strafraum zurück. Daraufhin flankte der Österreicher nach innen und fand dort Blum, der das Spielgerät aus kurzer Distanz über die Linie stolperte (13.).
Leipertz trifft in beide Tore
Heidenheim schien nun wachgerüttelt und antwortete mit der ersten guten Chance: Frahn kam nach einer Feick-Flanke aus vier Metern frei zum Schuss, scheiterte aber an einem Blitz-Reflex von Kirschbaum (14.). Kurz darauf sollte der Ausgleich trotzdem fallen: Nach einer Ecke flankte Feick noch einmal von links nach innen und fand an der Fünfmetergrenze Leipertz, der ungedeckt zum 1:1 einköpfte (17.).
In der Folge wurde die Partie immer zerfahrener. Viele Fouls im Mittelfeld bremsten den Spielfluss und führten zu zahlreichen Standards. Spannend blieb es trotzdem, weil beide Defensivreihen unter Druck gewaltig wackelten. In dieser Phase generierte Nürnberg die beste Möglichkeit: Blum nahm nach einem Stark-Einwurf direkt ab und zwang Zimmermann zu einer Glanzparade (23.). Auch in der Folge blieben Blum und Burgstaller die Aktivposten, stifteten immer wieder Unruhe und sorgten für Gefahr. Kurz vor dem Halbzeitpfiff schlugen die Franken dann nochmal zu: Nach einer FCH-Ecke startete der FCN einen Konter. Blum schüttelte im Vollsprint Strauß ab und legte im Sechzehner quer nach innen, wo Leipertz vor dem einschussbereiten Schöpf ins eigene Tor traf (41.).
Morabit trifft aus unmöglichem Winkel
Der 2. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel nahm das Niveau drastisch ab: Zahlreiche Fehlpässe, Ballverluste und Unterbrechungen aufgrund vieler Fouls sorgten für einen sehr zerfahrenen Wiederbeginn. Während der Club auf Kontermöglichkeiten lauerte, enttäuschte Heidenheim spielerisch und kam zu keinerlei Offensivaktionen. Wie aus dem Nichts kam die Truppe von der Ostalb dann aber mit einem schier unmöglichen Treffer zurück: Morabit spazierte nach vorne und zog dann an der rechten Strafraumkante kurz vor der Grundlinie einfach ab. Der Ball - wohl als Flanke gedacht - wurde länger und länger und schlug hinter einem verdutzt dreinblickenden Kirschbaum neben den Pfosten ein - 2:2 (59.).
Dieser Schock schien tief zu sitzen, denn nur Minuten später erzitterte das Nürnberger Aluminium: Hovland verschätzte sich nach einem Schnatterer-Freistoß, dahinter traf Wittek aus spitzem Winkel und kurzer Distanz die Latte (62.). Danach flachte die Partie aber wieder ab und versandete in zahlreichen Mittelfeldgeplänkeln.
Polaks Hammer passt
In der Schlussphase kamen die Schwaben noch einmal kurz auf: Kraus köpfte eine Feick-Ecke aus fünf Metern knapp rechts vorbei (76.), dann traf Wittek aus aussichtsreicher Position nur Mitspieler Leipertz (77.). Danach schlief die Partie allerdings wieder ein. Der Hallo-Wach-Effekt dann kurz vor dem Schlusspfiff: FCN-Joker Füllkrug tankte sich über links durch und flankte nach innen. Die abgefälschte Hereingabe landete dort auf der Brust von Polak, der daraufhin satt mit links abfasste und die Kugel aus elf Metern zentraler Position in die Maschen hämmerte (87.). Der FCH warf zwar noch einmal alles nach vorne, doch es blieb beim 3:2 für den Club.
Als nächstes sind beide Mannschaften im DFB-Pokal gefordert: Nürnberg ist am Montag (18.30 Uhr) beim VfR Aalen gefordert. Heidenheim ist bereits am Sonntag (16 Uhr) zu Gast beim FK Pirmasens.