Nigerias Trainerin Eucharia Uche schickte mit Nkwocha, Ebi, Ukanou und Chikwelu vier in Europa beschäftigte Akteurinnen von Beginn an aufs Feld.
Uches französisches Pendant Bruno Bini vertraute mit Renard, Georges, Bompastor, Abily und Necib auf fünf Spielerinnen von Champions-League-Sieger Olympique Lyon.
Die Französinnen waren von Beginn an bemüht, ihrer Favoritenstellung gerecht zu werden und schnürten Nigeria in der Anfangsphase in der eigenen Hälfte ein. Nicht einmal zwei Minuten waren gespielt als Necib Bompastor mit einem Freistoßtrick von der linken Strafraumkante steil schickte. Allerdings setzte die Außenverteidigerin ihre Hereingabe von der Grundlinie zu hoch an, so dass die französischen Angreiferinnen nicht entscheidend ans Leder kamen.
Abgesehen von einer kurzen Drangphase der Afrikanerinnen ging es auch im weiteren Verlauf meist nur in eine Richtung. Allerdings versäumte es Frankreich zunächst, seine spielerische Überlegenheit in Chancen umzumünzen. Erst Bussaglias Distanzschuss nach knapp 20 Minuten, den Dede stark aus dem bedrohten Eck fischte, sorgte für Aufregung vor dem nigerianischen Gehäuse. Im Anschluss an den fälligen Eckstoß hatte die Equipe Tricolore bereits den Torschrei auf den Lippen, doch Thiney traf aus kurzer Distanz nur den Pfosten (18.).
Die Europäerinnen erhöhten nun immer mehr die Schlagzahl und stellten die "Super Falcons" vor allem über die linke Angriffsseite immer wieder vor Probleme. Allerdings rückte die Bini-Elf bisweilen sehr weit auf, so dass Nigeria nach einem Konter die bis dahin beste Chance der Partie für sich verbuchen konnte. Oparanozie agierte frei vor Sapowicz allerdings zu überhastet und vergab (25.).
Französische Jubeltraube: "Les Bleues" feiert Torschützin Marie-Laure Delie (Nr. 18). picture alliance
Gegen Ende der ersten Hälfte brachten der Afrikameister immer mehr Sicherheit in seine Aktionen und gestaltete das Geschehen fortan ausgeglichener. Frankreich strahlte nicht mehr die Dominanz der ersten halben Stunde aus und agierte überdies trotz weiterhin reiferer Spielanlage zu umständlich im gegnerischen Strafraum, so dass Dede bis zum Pausenpfiff nicht mehr hinter sich greifen musste.
Nach dem Wechsel brauchte "Les Bleues" etwas, um ihre spielerische Linie wiederzufinden. Dennoch waren es die Europäerinnen, die nach einer knappen Stunde für den ersten Treffer der Weltmeisterschaft sorgten. Die zur Pause für Kapitänin Soubeyrand gekommene Le Sommer flankte von rechts in den Strafraum, wo Necib unfreiwillig auf Delie verlängerte, die aus kurzer Distanz sicher einschob (56.).
Nun war Frankreich wieder am Drücker und hätte nur wenig später erneut durch Delie auf 2:0 erhöhen können, doch die Angreiferin platzierte aus kurzer Distanz genau auf Dede (64.). Die Afrikanerinnen wirkten ob des Rückstandes geschockt und konnten sich abgesehen von einigen Eckbällen fortan nur noch selten in Szene setzen.
Auch in der Schlussphase gelang den "Super Falcons" aus dem Spiel heraus nur wenig. Dennoch offenbarten sie einige Lücken in der französischen Defensive. Ein Treffer wollte der Uche-Elf gleichwohl nicht mehr gelingen, und so blieb es beim verdienten Erfolg für "Les Bleus".
Für beide Mannschaften geht es am kommenden Donnerstag weiter. Die Französinnen spielen in Bochum gegen Kanada, während für Nigeria in Frankfurt das Highlight gegen Deutschland ansteht.