HSV-Verteidiger Khalid Boulahrouz klärt hier gegen den argentinischen Angreifer Carlos Tevez. imago
Im Topduell der Gruppe C zwischen den bereits für das Achtelfinale qualifizerten Teams aus den Niederlanden und Argentinien nahmen beide Trainer gegenüber den vergangenen Auftritten mehrere Änderungen vor: José Nestor Pekerman verzichtete nach dem 6:0 über Serbien-Montenegro auf die von einer Gelb-Sperre bedrohten Gabriel Heinze, Javier Saviola, Hernan Crespo und Juan Pablo Sorin. "lucho" Gonzalez fehlte wegen einer Adduktorenverletzung. Das Quintett wurde durch Gabriel Milito, Leandro Cufre, Esteban Cambiasso sowie die Jungstars Carlos Tevez und Lionel Messi ersetzt.
Fünf Änderungen gab es auch auf Seiten der "Oranje". Nationalcoach Marco van Basten ließ wie sein Gegenüber die von einer Gelb-Sperre bedrohten Spieler (Johnny Heitinga, Joris Mathijsen, Giovanni van Bronckhosrt, Mark van Bommel, Arjen Robben) außen vor. Im Vergleich zum 2:1 über die Elfenbeinküste durften Kew Jaliens, Wesley Sneijder, Dirk Kuijt sowie die beiden HSV-Profis Khalid Boulahrouz und Rafael van der Vaart von Beginn an ran.
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
Tore Fehlanzeige
van der Sar - Jaliens, Boulahrouz, Ooijer , de Cler - Sneijder , van der Vaart, Cocu - van Persie , van Nistelrooy , Kuijt
Abbondanzieri - N. Burdisso , Ayala, Milito, Cufré - Mascherano , Maxi Rodriguez, Cambiasso , Riquelme - Messi , Tevez
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Commerzbank-Arena |
| Zuschauer | 48.000 (ausverkauft) |
Die Anfangsphase in Frankfurt gehörte den Niederländern. Der zweimalige Vize-Weltmeister übernahm zunächst die Initiative, konnte das Tor von Roberto Abbondanzieri aber nicht in Gefahr bringen. Argentinien dagegen setzte die ersten Ausrufezeichen: Nach einer schönen Kombination über Messi und Tevez hatte Cambiasso freie Fahrt, doch Boulahrouz klärte im allerletzten Moment (9.). Und Tevez verfehlte sein Ziel in der 17. Minute mit einem Drehschuss nur knapp.
Die "Elftal" machte ebenfalls in der 17. Minute das erste Mal auf sich aufmerksam. Nach einem kapitalen Fehler von Nicolas Burdisso bekam Kuijt unverhofft eine Möglichkeit, doch Abbondanzieri klärte dessen Schuss aus spitzem Winkel.
Mit zunehmender Spieldauer kam Argentinien gegen die bis dato optisch überlegenen Niederländer besser in die Partie. Zunächst näherte sich die "Albiceleste" dem niederländischen Gehäuse durch Standardsituationen. Riquelme zog in der 26. Minute einen Eckball direkt auf das Tor, doch Edwin van der Sar ließ sich nicht überlisten. Nur 120 Minuten später trat Riquelme zu einem Freistoß an. Den scharf getretenen Versuch lenkte Boulahrouz bei seinem Abwehrversuch an die Querlatte. Und nur kurz darauf fasste sich Maxi Rodriguez aus der Distanz ein Herz, sein Schuss strich nur ganz knapp am linken Pfosten vorbei (29.)
Danach beruhigte sich die Partie etwas. Das van-Basten-Team konnte sich im Angriff nicht mehr in Szene setzen, auch Argentinien spielte nicht mehr so konsequent. Bis zur Halbzeit spielte sich das Geschehen meistens im Mittelfeld ab. Dort kombinierten beide Mannschaften durchaus sehenswert, doch am Strafraum war meistens Schluss. So ging es torlos in die Kabinen.
Glücklos: Ruud van Nistelrooy ging gegen Argentinien leer aus. Dahinter Dirk Kuijt. dpa
Argentinien betrat mit mehr Elan wieder den Rasen und bestimmte den Beginn der zweiten Halbzeit. Allerdings schlichen sich nun immer mehr Fouls ein, die den Spielfluss unterbanden. Dennoch hätten die Südamerikaner in der 53. Minute in Führung gehen können, doch Riquelmes Schuss strich knapp am linken Pfosten vorbei.
Leider nahm das Niveau der Partie immer mehr ab. Trotz aller Überlegenheit verzettelten sich die Argentinier immer wieder in Einzelaktionen. Von den Niederländern, die in den Zweikämpfen nun besser dagegenhielten, war in der Offensive lange Zeit nichts zu sehen.
Erst in der 67. Minute musste Abbondanzieri eingreifen - dann aber gleich richtig. Einen harten Schuss von Cocu aus spitzem Winkel lenkte der 33-Jährige zur Ecke.
Insgesamt machten beide Teams im zweiten Abschnitt nicht den Eindruck, als wenn sie den Sieg unbedingt wollten. Argentinien kontrollierte die Partie im Schongang, die "Elftal" tat nicht mehr als nötig. So plätscherte das Spiel sehr zum Ärger der Fans vor sich hin. Lediglich Tevez wollte auf sich aufmerksam machen und zwang van der Sar, der in Frankfurt sein 112. Länderspiel absolvierte und mit Rekordnationalspieler Frank de Boer gleichzog, zu einer Glanzparade (73.).
Danach passierte nichts mehr. Die Niederländer zogen in der Schlussphase zwar nochmals das Tempo an, doch Argentinien ließ sich nicht mehr überraschen. Auf der anderen Seite probierte es Tevez mit einem Drehschuss, doch auch diesem Versuch blieb der Erfolg versagt.