Die deutschen Fußballerinnen konnten wieder lachen: Tanzend und jubelnd feierten sie ihren Halbfinal-Einzug nach dem 1:0 über China in der Kabine. Alexandra Popp sang einen Schlager-Song, Annike Krahn brüllte ihre Freude ins nächstbeste Mikrofon. "Die Erleichterung ist riesig", sagte Melanie Behringer. Mit ihrem Distanzschuss hatte sie für die Entscheidung gesorgt - und ihre Mannschaft damit erlöst.
"Vor so einem Spiel ist man immer ein bisschen nervös, weil man weiß: Es ist der letzte Schritt für die Chance auf Medaillen", sagte die 30-jährige Münchnerin, die mit vier Treffern die Torjägerliste beim Olympia-Turnier anführt: "Aber wir haben das gut gemeistert." Der Lohn: Der Traum vom ersten Olympia-Sieg lebt weiter.
Spielersteckbrief Behringer
Trainerinsteckbrief Neid
Olympiaturnier Frauen - Halbfinale
Gelingt Trainerin Neid der perfekte Abschied?
Auch für Bundestrainerin Silvia Neid, die ihr letztes Turnier so gerne gewinnen würde. "Wir stehen verdient im Halbfinale und haben eine gute Chancen, ins Endspiel zu kommen", sagte die 52-Jährige. Nach der wenig souveränen Vorrunde hatte ihre Mannschaft eine bessere Leistung gezeigt. "Wir haben in den letzten Spielen nicht kompakt gestanden, das haben wir dieses Mal besser gemacht. Wir hatten in der Defensive eine sehr sichere Ausstrahlung und haben nichts zugelassen."
Spielbericht
Um am Dienstag (21 Uhr) im Halbfinale gegen Kanada zu bestehen, muss sich das Team dennoch weiter steigern. Gegen den Olympia-Dritten von 2012 hatte die DFB-Auswahl am vergangenen Dienstag ihr letztes Gruppenspiel 1:2 verloren. "Mit denen haben wir noch eine Rechnung offen", sagte Kapitänin Saskia Bartusiak mit Blick auf den Kampf um den Einzug ins Endspiel am Freitag im legendären Maracana-Stadion.
Vor allem offensiv müssen die deutschen Frauen noch einen Gang zulegen. Dennoch ist Trainerin Neid zuversichtlich: "Wenn du Spiele gewinnen willst, brauchst du eine klare Ordnung und Disziplin, das haben wir heute sehr gut gemacht." Und das soll auch gegen Kanada so sein.
