China-Coach Bruno Bini schickte die gleiche Startelf aufs Feld, die zuletzt 0:0 gegen Schweden gespielt hatte.
Bundestrainerin Silvia Neid nahm nach dem 1:2 gegen Kanada im letzten Gruppenspiel gleich fünf Änderungen vor: Krahn, Maier, Däbritz, Leupolz und Popp starteten für Islacker, Kerschowski, Goeßling, Henning und Peter (alle Bank).
Maier köpft vorbei
Die deutsche Mannschaft begann erwartungsgemäß dominant mit viel Ballbesitz. Bereits nach sieben Minuten hatte Maier die erste Chance, köpfte den Ball aber links am Tor vorbei. Doch das war auch schon die beste Möglichkeit in Durchgang eins. Marozsans Drehschuss verfehlte das Gehäuse doch deutlich (11.). In der Folgezeit lief der Ball durch die Reihen der Neid-Elf, so wirklich zwingend nach vorne wurde es jedoch nicht. China stand sehr tief, kam kaum über die Mittellinie - die deutsche Defensive um Kapitänin Bartusiak war in der ersten Hälfte überhaupt nicht gefordert.
Nach einer halben Stunde gab es nach einem Standard mal wieder so etwas wie Torgefahr, aber Popp köpfte einen Behringer-Freistoß neben den Kasten. Sechs Zeigerumdrehungen später versuchte es Däbritz aus spitzem Winkel, verzog aber deutlich. So ging es wenig später folgerichtig torlos in die Kabinen. Deutschland fehlten im Offensivspiel die entscheidenden Ideen, um tiefstehende Chinesinnen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Wang fliegt nach nur zwölf Minuten
Olympia-Fußball Frauen, Viertelfinalspiele
Die erste Chance nach der Pause hatten wieder die Deutschen: Mittags Schlenzer verfehlte das Ziel (48.). Einige Minuten später dann die bis dato beste Möglichkeit: Nach einer Marozsan-Ecke kam Kemme aus kurzer Distanz zum Abschluss, dieser wurde von Tan auf der Linie geklärt (54.). Die DFB-Frauen machten jetzt mehr und profitierten wenig später von einer Dummheit von Wang. Die erst zur Halbzeit eingewechselte Chinesin hatte bereits Gelb gesehen und ging gegen Krahn mit hohem Bein zum Ball - Gelb-Rot (57.).
Behringer erlöste die deutsche Mannschaft
Beinahe hätte die DFB-Elf sofort aus dieser Überzahl Profit geschlagen, Popp köpfte neben den Kasten (60.). Es spielte weiterhin nur eine Mannschaft, Behringer (73.) und Kemme (74) versuchten es aus der Distanz - scheiterten aber beide an Zhao. Die Neid-Elf hatte hinten gar nichts zu tun und fuhr Angriff um Angriff. Und in der 76. Minute erlöste Behringer die deutschen Frauen: Sie fasste sich ein Herz, hielt aus 19 Metern drauf - und setzte das Leder wuchtig ins rechte Eck.
Wang zeigt Nerven vom Punkt
Mit diesem Treffer schien die Partie entschieden, denn China brachte bis zu diesem Zeitpunkt offensiv gar nichts zu Stande. Doch in der 83. Minute drang Wang links in den Strafraum ein und lief auf Maier auf - Schiedsrichterin Kateryna Monsul zeigte auf den Punkt. Die Gefoulte trat selber an und setzte den Ball an den rechten Pfosten (84.). Nach dieser Szene wurde das Spiel etwas hektisch, doch der Favorit behielt die Nerven. Nachdem die eingewechselte Goeßling verzogen hatte (89.) und Mittag an Zhao gescheitert war (90.+3), pfiff Schiedsrichterin Monsul nach vier Minuten Nachspielzeit ab.
Die DFB-Elf steht damit im Halbfinale. Dort geht es am Dienstag den 16. August (21 Uhr) wieder gegen die Kanadierinnen.