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Tom Brady ganz trocken: "Jeder denkt, wir sind schlecht" - New England Patriots trotzen allen Kritiken

New England Patriots trotzen allen Kritiken

Brady ganz trocken: "Jeder denkt, wir sind schlecht"

Noch immer omnipräsent in der NFL: Patriots-Quarterback Tom Brady (fünf Titel bislang).

Noch immer omnipräsent in der NFL: Patriots-Quarterback Tom Brady (fünf Titel bislang). imago

34 von 44 Pässen brachte Tom Brady am vergangenen Sonntag beim Duell mit den überforderten Los Angeles Chargers ( 41:28 ) an den Mann, dazu servierte der 41-Jährige einen Touchdown-Pass - und zeigte der Football-Welt einmal mehr, dass er einfach nicht abzuschreiben ist.

"Ich mag es einfach zu gewinnen", erwiderte der fünfmalige Champion im Anschluss auf die Frage, ob der Play-off-Sieg wenigstens ein paar der Zweifler verstummen lassen wird. "Hätten wir darauf gehört, was alle Experten gesagt haben, hätten wir gar nicht antreten müssen", gab Defensive End Trey Flowers zu Protokoll. "Aber wir haben unser Spiel für uns sprechen lassen. Vielen Spielern ist bewusst, dass wir von vielen Leuten angezweifelt werden. Das ist definitiv ein zusätzlicher Ansporn. Ich muss über diese Leute lachen." Brady selbst schloss mit einem frechen Lächeln an: "Jeder denkt, wir sind schlecht und können keine Spiele mehr gewinnen. Wir werden sehen..." Ein Satz wie eine Drohung, der der gesamten Liga einmal mehr vor Augen führt, das die Patriots seit der Jahrtausendwende weiterhin das Maß der Dinge sind.

National Football League Playoffs - Conference Championships
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New England Patriots - Vereinsdaten
New England Patriots

Gründungsdatum

16.11.1959

Vereinsfarben

dunkelblau, rot, silber, weiß

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Belichick

Belichick Bill

New England Patriots - Die letzten Spiele
New York Jets NY Jets (H)
3
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17
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27
:
21

Heißt im Klartext: New England hat einmal mehr Großes vor - und will sich auch beim kommenden Championship Game in der AFC bei den vermeintlich stärkeren Kansas City Chiefs (Montag, 0.40 Uhr MEZ, live und auf Abruf bei DAZN ) nicht aufhalten lassen. "Das wird ein großer Spaß", so Brady in Bezug auf den Vergleich mit Zweitjahres-Quarterback Patrick Mahomes, der es in der abgelaufenen Regular Season wie einst auch Brady im Jahr 2007 selbst auf 50 Touchdown-Pässe brachte.

Shooting Star vs. "NFL-Opa"

Kurios: Als Brady 2002 seinen ersten von insgesamt fünf Super-Bowl-Titeln gewann, war Mahomes gerade einmal sechs Jahre alt. Die Tatsache, dass diese beiden Athleten aus unterschiedlichen Zeiten sich direkt im AFC-Endspiel im Kampf ums Super-Bowl-Ticket 2019 gegenüberstehen, zeigt, dass "TB12" auch als vermeintlicher "NFL-Opa" noch mehr als nur mithalten kann.

"Er gehört zu den ganz Großen, wenn er nicht sogar der Größte aller Zeiten ist", musste auch ein abermals von Brady kaltgestellter Chargers-Quarterback Philip Rivers nach der jüngsten Niederlage und der zugleich achten Pleite im insgesamt achten direkten Duell mit "Tom Terrific" eingestehen.

Eine Hürde gibt es aber womöglich: Die Patriots, die zu Hause in dieser Saison alle neun Partien gewonnen haben, müssen auswärts in Kansas City ran. Deswegen schob das Team auch direkt die Favoritenrolle für das AFC-Championship-Game von sich weg - obwohl während der Saison in Week 6 ein 43:40 gelungen war (zu Hause im Gillette Stadium). "Wir sind der Underdog. Aber mir gefällt das, so war es schon mein ganzes Leben lang", erklärte Top-Receiver Julian Edelman etwas arg zurückhaltend. Auch das passt zum von NFL-Mastermind Bill Belichick trainierten Franchise. Denn jedem dürfte klar sein, dass in diesen Stunden an einem meisterhaften Gameplan geschmiedet wird - Mahomes & Co. müssen gewarnt sein.

Karriereende für "Gronk"?

Rob Gronkowski (links) und Tom Brady

Aktuell noch eine Gemeinschaft: Rob Gronkowski (links) und Tom Brady. imago

Eine Personalie macht den Pats indes Sorgen - und zwar seit geraumer Zeit. Tight End Rob Gronkowski, der mit seinen 29 Jahren schon etliche Verletzungen durchleiden musste, wirkt wahrlich nicht mehr fit. Beim Sieg über Los Angeles gelangen dem Star nur 25 Yards mit einem Catch, in der gesamten Regular Season lediglich 682 Yards und drei Touchdowns. Nach 115 regulären Saisonspielen (79 TDs) und zwölf Play-off-Einsätzen (12 TDs) häufen sich Gerüchte, dass "Gronk" nun aufhören wird und damit am vergangenen Wochenende sein letztes Heimspiel in Foxboro absolviert hat.

Vom Karriereende seines "Kumpels", der nach seinem NFL-Schlussstrich in die WWE (Wrestling) wechseln könnte, will Brady aber noch nichts wissen. "Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht", teilte der Star-Quarterback in seiner wöchentlichen Radiosendung "WEEI-AM" in Boston mit. "Gronk und ich haben noch nicht darüber gesprochen. Er weiß aber, was ich darüber denke. Er ist immer ein großartiger Spieler, Teamkamerad und Freund für uns gewesen. Es ist unglaublich, was er erreicht hat (zwei Super-Bowl-Siege; Anm.d.Red.). Doch jeder trifft am Ende der Saison unterschiedliche Entscheidungen, das ist einfach so. Doch natürlich liebe ich es nach wie vor, mit ihm zu spielen."

mag

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