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NFL-Splitter: Strafen satt - Rodgers rockt

Pech für Cleveland und Buffalo

NFL-Splitter: Strafen satt - Rodgers rockt

Musste wegen Fluchens eine Strafe zahlen: Steelers-Coach Rex Ryan.

Musste wegen Fluchens eine Strafe zahlen: Steelers-Coach Rex Ryan. Getty Images

Das wird teuer - Teil eins

Am letzten Spieltag (Week 10) landeten die New York Jets überraschend einen 20:13-Triumph über die Pittsburgh Steelers, die zuvor starke Leistungen gezeigt hatten - vor allem dank Quarterback Ben Roethlisberger (51:34 gegen Indianapolis, 43:23 gegen Baltimore). Die Freude war bei den Jets, die ihrerseits nach acht Niederlagen am Stück mal wieder einen Triumph feierten, folglich groß.

Zu groß, wie sich mittlerweile herausstellte. New Yorks Headcoach Rex Ryan nämlich ließ sich nach dem Spiel zu einer Obszönität hinreißen. Die NFL entlarvte den fluchenden 51-Jährigen mit Hilfe von Kamerabildern. Scheinbar drosch der Trainer verbal auf Pittsburghs Free Safety Mike Mitchell ein, der einen Snap mit einem Sprung über die "Line of Scrimmage" stören wollte.

Die Strafe folgte auf dem Fuß: Satte 100.000 US-Dollar muss Ryan nun berappen. So viel deswegen, da er Wiederholungstäter ist: Bereits 2011 musste der Übungsleiter 75.000 Dollar zahlen, weil er einen Fan angeschrien hatte. 2010 waren es 50.000 Dollar für einen gezeigten Mittelfinger. "Offensichtlich muss ich meine Emotionen besser im Griff haben", gab Ryan gegenüber der NFL schon nach dem Spiel offen zu. "Solche Dinge passieren aber. Es tut mir jedenfalls leid, wenn ich irgendjemanden gekränkt haben sollte."

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Das wird teuer - Teil zwei

Übrigens: Nicht nur Headcoach Ryan wurde zur Kasse gebeten - auch andere Akteure dieses Spiels: Jets-Linebacker Jason Babin muss 16.537 US-Dollar entrichten, da er Spielmacher "Big Ben" einen "Late Hit" verpasste. Seinem Kollegen und Quarterback Michael Vick wurden für unangebrachtes Verhalten 8.628 Dollar auferlegt.

Week 10 rief ferner noch andere Akteure auf den Plan: Baltimores Safety Darian Stewart muss für einen überharten Blindside-Block 22.050 Dollar zahlen, St. Louis' Tight End Lance Kendricks denselben Betrag für dasselbe Vergehen. Und auch Jacksonvilles Defensive Back Teddy Williams muss 22.050 Dollar überweisen – ein zu heftiger Stoß mit dem Helm voran ist hier der Grund.

Nelson: "Rodgers spielt seinen besten Football"

Ganz Green Bay ist seit jeher stolz auf seine Riege an Star-Quarterbacks wie Bart Starr oder Brett Favre. Der aktuelle Spielmacher aber schickt sich mehr und mehr an, mindestens an die Klasse dieser Spieler heranzureichen, wenn er sie eines Tages nicht gar übertrumpft: Aaron Rodgers.

Erst vergangenen Spieltag stellte der 30-Jährige sein einmaliges Können erst wieder unter Beweis: Beim 55:14-Blowout gegen NFC-North-Rivale Chicago brachte es Rodgers schon in Halbzeit eins auf satte sechs (!) Touchdown-Pässe, ließ daraufhin seinen Ersatzmann Matt Flynn aufs Feld. Einen NFL-Rekord stellte der Käsestädter obendrein auf: 16 Touchdown-Pässe über mindestens 70 Yards – diese Anzahl schaffte vor ihm kein anderer Quarterback in der Geschichte der Liga. Kein Peyton Manning, kein Brett Favre, kein Drew Brees, kein Tom Brady, kein Joe Montana, kein Johnny Unitas oder Dan Marino.

Aaorn Rogers

Aaron Rogers (#12) beim Offensivfestival gegen Chicago. Getty Images

Wide Receiver Jordy Nelson, der eben jenen 16. Touchdown-Pass für 73 Yards fangen und in die Endzone tragen durfte, äußerte sich nun zu seinem Spielmacher: "Wenn man sich ansieht, wie wir in den letzten Wochen gerade in der ersten Halbzeit spielen, da denke ich nicht, dass er noch besser spielen kann."

Bescheidener Rodgers

Tatsächlich scheint dies schwierig zu werden, das zeigen auch andere Zahlen: In seinen letzten zehn Auftritten zu Hause auf dem Lambeau Field erzielte Rodgers 26 Touchdowns ohne eine einzige Interception! Die Philadelphia Eagles, am Sonntag (22.25 Uhr, MEZ) zu Gast beim "Pack", dürfen sich schon einmal warm anziehen.

Hält Rodgers Gesamttrend in dieser Saison bis zum letzten Spieltag der Regular Season an (derzeit 25 Touchdowns, 3 Interceptions), winkt sogar ein weiterer NFL-Rekord von 44 Touchdown-Pässen und nicht mehr als fünf Interceptions. Kein Quarterback hat bislang jemals bei mindestens 40 Touchdown-Zuspielen weniger als fünf Interceptions markiert.

Bescheiden bleibt Rodgers obendrein, erzählte in seiner wöchentlichen Radioshow für ESPN Milwaukee, dass er zwar an den Touchdown-Pass-Rekord gedacht hat, aus Respekt vor den schwach spielenden Bears aber letztlich nicht aufstellen wollte: "Wir haben keine No-Huddle-Offense mehr gespielt, sammelten uns stattdessen und agierten insgesamt bedachter, ruhiger. Das ist Respekt gegenüber dem Gegner, Respekt gegenüber dem Spiel selbst." Wären dem Spielmacher im zweiten Durchgang nämlich noch zwei Touchdowns gelungen, wären die bisherigen Bestmarken von Peyton Manning und Nick Foles (jeweils sieben) geknackt worden.

Bills und Browns mit Verletzungspech – Fosters Probleme

Personalausfälle gehören in der NFL quasi jede Woche zum normalen Programm dazu. Bei so vielen Tackles, Sprüngen, Läufen, Haken und Würfen schwingt die Gefahr einer leichten bis schweren Verletzung einfach stets mit. Erwischt hat es dieses Mal Buffalos Cornerback Leodis McKelvin (vier Interceptions, einen Forced Fumble, acht abgewehrte Pässe) und Clevelands Defensive Lineman Phil Taylor (zehn Tackles, einen abgewehrten Pass).

Während sich Letzterer akute Knieprobleme zugezogen, die eine Operation erfordern und ihn damit bis zum Ende der Saison ausfallen lassen, hat sich Ersterer den Knöchel gebrochen. McKelvin knickte Thursday Night beim 9:22 in Miami nach einem verfehlten Tackle unglücklich um. Auch für ihn dürfte die Saison gelaufen sein.

Mit Problemen hat ferner auch Houstons Running Back Arian Foster zu kämpfen. Die Leiste zwickt und zwingt den Läufer wohl, am Sonntag (19 Uhr, MEZ) beim Spiel bei den Cleveland Browns aussetzen zu müssen. Texans-Headcoach Bill O’Brien dazu gegenüber ESPN: "Nummer eins: Wir werden die beste Entscheidung für Arian Foster treffen. Nummer zwei: Wir werden die beste Entscheidung für unser Team treffen."

mag