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Paukenschlag beim HSV! Rost tritt zurück

Hamburg: Nach nur fünf Wochen als Geschäftsführer

Paukenschlag beim HSV! Rost tritt zurück

Sagt nach fünf Wochen schon wieder tschüss: Frank Rost.

Sagt nach fünf Wochen schon wieder tschüss: Frank Rost. imago

"Wir wollten mit seiner Verpflichtung einen Schritt nach vorne machen, das war leider nicht der Fall", bestätigte HSV-Präsident Matthias Rudolph gegenüber dem SID einen entsprechenden Bericht des Hamburger Abendblatts. Dieses hatte Berichtet, dass Rost in einem Telefongespräch am Montagabend um die Auflösung seines Vertrags gebeten habe. Der 40-Jährige hatte seinen Posten beim HSV erst am 1. Juli angetreten . Nun zog er aber die Konsequenzen aus Differenzen mit der Vereinsführung.

Der Schritt kommt nicht ganz unerwartet. Die kurzfristige Verpflichtung des Linkshänders Zarko Markovic von Frisch Auf Göppingen soll laut Abendblatt der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Der 27-Jährige wird der neunte Neuzugang bei den Hanseaten und soll Nationalspieler Adrian Pfahl ersetzen, der seit Wochen an einer Entzündung im Ellbogen geplagt wird und monatelang auszufallen droht.

Handball Sport Verein Hamburg - Vereinsdaten
Handball Sport Verein Hamburg

Gründungsdatum

01.01.1999

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blau, weiß, rot

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Um das Ziel Champions-League-Qualifikation - am 21. Und 23. August trifft der HSV in Play-off-Spielen auf die Füchse Berlin - entschied die Klubführung, schnell zu handeln. Rost fuhr von der bevorstehenden Verpflichtung aber offenbar erst am Montagmorgen, als alles schon fast in trockenen Tüchern war. Es soll nicht das erste Mal gewesen sein, dass Rost in seiner kurzen Amtszeit vor vollendete Tatsachen gestellt wurde und an Verhandlungen nicht beteiligt war.

Wer mit diesem Druck nicht umgehen kann, ist im Profisport fehl am Platz.

Frank Rost bei der offiziellen Saisoneröffnung, wenige Stunden vor seinem Rücktritt

Am Mittag trat Rost bei der Präsentation der neuen Mannschaft daraufhin auffällig schmallippig auf: "Gemessen an unserem Etat müssten wir die Titel nur so reinholen", meinte der Geschäftsführer und sprach von einer "Verpflichtung" für die Mannschaft. "Wer mit diesem Druck nicht umgehen kann, ist im Profisport fehl am Platz", erklärte Rost, der die Pressekonferenz zur Saisoneröffnung schnell verließ, mit ernster Miene.

Trainer Martin Schwalb, der den Markovic-Deal mit eingefädelt hatte, entgegnete, er verspüre keinen besonderen Druck und hielt fest: "Geht es nach dem Etat, müssten wir Vizemeister werden." Das Budget des THW Kiel liegt mit 9,5 Millionen Euro noch eine halbe Millionen über dem des Nordrivalen.

Am Abend reichte Rost dann seinen Rücktritt ein. "Wenn es einem bei uns nicht gefällt, dann müssen wir das akzeptieren", sagte Rudolph dem SID: "Das ist sehr enttäuschend für uns."