Handball

Rost sagt dem THW Kiel den Kampf an

Hamburg: Ex-Fußballprofi als neuer Geschäftsführer vorgestellt

Rost sagt dem THW Kiel den Kampf an

Hoffnungsträger beim HSV: Frank Rost.

Hoffnungsträger beim HSV: Frank Rost. imago

Den HSV an die Spitze Handball-Deutschlands zu führen, sei "eine schöne Herausforderung, das reizt mich", sagte Rost, der ab dem 1. Juli gemeinsam mit Christoph Wendt das neue Führungsduo der Hanseaten bilden wird. Dabei soll sich der frühere Fußball-Nationaltorhüter vornehmlich um die Akquise neuer Sponsoren kümmern. Mit seiner Bekanntheit und Popularität soll er neue Türen öffnen. "Wenn alles funktionieren würde, würde ich hier nicht sitzen", sagte Rost, dessen Eltern in der ehemaligen DDR erfolgreiche Handballer waren: "Wir müssen den Spagat zwischen kurzfristigem Erfolg und einem soliden Fundament schaffen."

Rost, der Betriebswirtschaft und Management studiert hat, will den HSV als Marke etablieren und mittelfristig unabhängig von den Millionen Andreas Rudolphs machen, der dem Klub in der Vergangenheit immer wieder mit Finanzspritzen zur Seite sprang. "Wir müssen Wege gehen, die im Handball noch niemand gegangen ist. Da habe ich richtig Bock drauf", sagte der 39-Jährige.

Ich lebe nicht auf meiner Gummibanane in einem Paralleluniversum.

Frank Rost ist sich der Schwere seiner neuen Aufgabe bewusst

Der Schwere seiner Aufgabe ist sich Rost bewusst: "Leicht kann jeder. Das klassische Sponsoring funktioniert im Fußball, weil die mediale Präsenz überragend ist. Das ist im Handball nicht so." Neue Sponsoren für den HSV zu gewinnen, werde gerade in Hamburg nicht einfach werden, ist auch Rost klar: "Ich lebe nicht auf meiner Gummibanane in einem Paralleluniversum." Vorbild für den HSV könnte der FC St. Pauli sein, der sich unabhängig vom sportlichen Erfolg als starke Marke etabliert hat.

Matthias Rudolph war über den Transfercoup sichtlich stolz. "Wir versprechen uns von seiner Verpflichtung, dass es besser wird", sagte der HSV-Präsident dem SID: "Wir müssen uns etablieren in der Stadt, wir wollen mehr Connections zu den Großkopferten in der Stadt knüpfen, um eine bessere finanzielle Basis zu schaffen. Und wenn wir die haben, können wir uns sportlich noch besser etablieren."

Die Mission ist klar: die Kieler vom Sockel stoßen: "Der Transfer von Rost ist eine Kampfansage. Zweiter zu werden, ist nicht unser Anspruch", verkündete Rudolph, der ein weiteres hehres Ziel ausgab: "Mit Flensburg, Kiel und Magdeburg gibt es drei Städte in Deutschland, die Handball leben." In diese Richtung soll es auch in Hamburg gehen.

Frank Rost und Matthias Rudolph

Erste Kontaktaufnahme auf dem Münchner Flughafen: Frank Rost (l.) und HSV-Präsident Matthias Rudolph. picture alliance

Zur ersten Kontaktaufnahme zwischen dem HSV und Rost war es am Münchner Flughafen gekommen. "Plötzlich stand Matthias Rudolph vor mir und hat gefragt, ob ich nicht Lust hätte, beim HSV mitzuarbeiten", berichtete Rost. Er habe zunächst nicht glauben können, dass der Vorschlag ernst gemeint gewesen sei. "Doch dass er es so gemeint hatte, wusste ich, als er am nächsten Tag angerufen hat."

Jansen bleibt ein weiteres Jahr - Kommt Heinevetter?

Eine weitere Personalie verkündete der Champions-League-Sieger: Der auslaufende Vertrag mit Linksaußen Torsten Jansen wurde um ein Jahr verlängert. Der 36-Jährige spielt bereits seit zehn Jahren beim HSV, im Saisonendspurt fiel er durch den üblen Kopfstoß gegen den Berliner Ivan Nincevic auf . "Toto hat gezeigt, wie wertvoll er für uns ist. Wir müssen für unsere hohen Ziele breit aufgestellt sein und freuen uns, dass wir gemeinsam in die nächste Saison gehen", sagte Rudolph.

An einem spektakulären Transfer bastelt der HSV im Hintergrund. Die Hamburger wollen Nationaltorhüter Silvio Heinevetter vom Ligarivalen Füchse Berlin verpflichten. "Dass Silvio Heinevetter Tendenzen hat, den Verein zu verlassen und nach Höherem strebt, dass wir eine gewisse Affinität zu ihm haben, ist so", verriet Rudolph und bestätigte erste Gespräche.