Bundesliga

Müller: Große Freude trotz des "Attentats"

Foul vom Leipziger Keita vor Bayerns 5:4

Müller: Große Freude trotz des "Attentats"

Genugtuung nach dem späten 5:4: Thomas Müller mit Thiago.

Genugtuung nach dem späten 5:4: Thomas Müller mit Thiago. Getty Images

Der Anblick des fantastischen Siegtors seiner Mannschaft blieb ihm verwehrt. Dabei hatte Thomas Müller den Kollegen Arjen Robben kurz zuvor über rechts auf die Reise geschickt. Doch mit dem Pass war ihm Naby Keita, der den Ball kurz zuvor verloren hatte, von hinten in die Parade gefahren. "Ich habe deshalb das Tor nicht gesehen. Ich war in einem kleinen Wortgefecht mit Keita nach seinem Attentat auf mich. Das war nicht lustig", so Müller, der deshalb leicht lädiert den Heimflug nach München antrat.

Gelb sah Keita für die Aktion allerdings nicht, erst bei der Rudelbildung nach dem 5:4 wurde er verwarnt. "Es war ein verrücktes Spiel", fasste der Nationalspieler das Geschehen zusammen, musste aber einräumen: "Es war ein Spiel, das uns über weite Strecken nicht gefallen hat. Es hätte uns schon wehgetan, wenn wir hier 3:1 verloren hätten", gab Müller zu.

Vielleicht hätten sie es sein lassen sollen mit dem aufreizenden Spiel. Es hat sich gerächt.

Thomas Müller

Doch dazu kam es nicht - dank einer Energieleistung in den letzten elf Minuten des Spiels. Aus einem 2:4 wurde ein 5:4. So etwas können nur die Bayern, die ihre Tore sechs und sieben in der Nachspielzeit in dieser Saison erzielten. "Man hat gesehen, wenn man uns reizt, dass wir dann zurückkommen wollen. Die letzte Viertelstunde hat nur noch eine Mannschaft gespielt. Es war eine hitzige Partie", betonte auch Müller den Prestigegedanken des Duells zwischen der Nummer eins und Nummer zwei Deutschlands. "Wir wollten zeigen, wer der Stärkere ist. Am Ende waren das überragende Emotionen, aber zwischenzeitlich hat es sich auch nicht so gut angefühlt."

zum Spiel

Dass die Leipziger beim Stande von 3:1 die Bayern mit technischen Kabinettstückchen vorführen wollten, registrierte auch Müller, der in der 67. Minute für den enttäuschenden Joshua Kimmich eingewechselt worden war - beim Stande von 2:4. "Vielleicht hätten sie es sein lassen sollen mit dem aufreizenden Spiel. Es hat sich gerächt. Wir wollten das Ding unbedingt noch biegen. Da ist ein bisschen Genugtuung dabei", fasste Müller die Gemütslage nach dem Spiel zusammen.

Mounir Zitouni