Auch Lens sah am späten Samstagabend kein überzeugendes Achtelfinal-Spiel. Portugal und Kroatien boten einen langatmigen Kick mit nur wenigen offensiven Glanzlichtern. Mit Pfiffen wurden die Akteure nach 90 Minuten in die Verlängerung verabschiedet. Erst die letzten vier Minuten der Extrazeit entschädigten. Zunächst scheiterte Perisic per Kopf am Pfosten, 30 Sekunden später waren die Kroaten ausgekontert. Cristiano Ronaldo scheiterte aus wenigen Metern noch an Kroatiens Torwart Subasic, doch Joker Ricardo Quaresma stand goldrichtig und köpfte ins leere Tor (117.). In der Nachspielzeit vergab Vida dann aus wenigen Metern noch die Chance zum Ausgleich, kurz darauf durften die portugiesischen Fans auf den Rängen die Party starten.
Ein Eigentor von McAuley lässt Wales jubeln
In einem extrem schwachen "Battle of Britain" hat sich Wales denkbar knapp mit 1:0 gegen Nordirland durchgesetzt und das Viertelfinale der EM in Frankreich erreicht. Symbolcharakter für das Spiel im Pariser Prinzenpark hatte das Tor des Tages - es war ein Eigentor von McAuley nach Vorarbeit von Bale.
Europameisterschaft - Achtelfinale
Die Partie begann eher ruhig, beide Mannschaften zeigten großen Respekt. Lange und hohe Zuspiele waren in dieser Begegnung ein gängiges Mittel. Beiden Nationen fehlten eindeutig kreative Ideen. In der 19. Minute zappelte erstmals der Ball im Netz der Nordiren: Vokes verlängerte den Ball in den Strafraum zu Ramsey, der das Leder ins Tor bugsierte. Doch der Mann vom FC Arsenal stand im Abseits. Das zähe Ringen - auf Augenhöhe - ging also weiter. Auch nach der Halbzeitpause blieb das Spiel auf einem schwachen Niveau. Die Möglichkeiten der Waliser versprühten immerhin ein wenig Hoffnung. Sie wollten gerne innerhalb der 90 Minuten für eine Führung sorgen, doch dafür fehlten weiterhin die Ideen. Ein Eigentor der Nordiren brachte schließlich die Entscheidung: Bale legte scharf nach innen ab, McAuley wollte retten und lenkte das Leder ins eigene Netz (75.).
Xhakas Fehlschuss: Polen siegt im Elfmeterschießen!
Lewandowski & Co. feiern den Einzug ins Viertelfinale. Getty Images
"Alles, was jetzt noch kommt, ist ein Dessert", hatte Shaqiri vor dem Duell der EM-Achtelfinal-Neulinge Schweiz und Polen erklärt. Den Nachtisch schnappte sich aber Polen. Die "Weißen Adler" mussten zwar in der regulären Spielzeit durch Shaqiris Traumtor das 1:1 hinnehmen, hatten im Elfmeterschießen aber die Nase vorne und stehen in der Runde der letzten Acht.
Die Schweiz begann nach dem erstmaligen Einzug in die K.-o.-Runde bei einer EM im Gegensatz zu Polen nervös und ermöglichte Milik bereits nach zwei Minuten die erste Großchance - der polnische Stürmer setzte den Ball aber über das leere Tor. Die Eidgenossen brauchten einige Zeit, ehe sie ins Spiel fanden und dem Gegner auf Augenhöhe begegneten. Beide Teams hatten in der Folge ihre Möglichkeiten, aber nur Blaszczykowski traf frei vor Sommer nach Vorarbeit von Grosicki (39.).
Die Schweiz kam schwungvoll aus der Kabine, drängte sofort auf den Ausgleich, hatte aber in der Defensive brenzlige Situationen zu überstehen (Lewandowski, 50., Blaszczykowski 54.). Die größten Möglichkeiten auf das 1:1 ergaben sich bei einem Rodriguez-Freistoß (73.) und durch Seferovic, der die Latte traf. Shaqiri erlöste mit einem Traumtor per Fallrückzieher die Eidgenossen und schickte beide Teams in die Verlängerung. Dort ließ Derdiyok zweimal das 2:1 für die Nati liegen, die letztendlich in der Lotterie vom Punkt Pech hatte. Alle Schützen trafen - nur Xhaka verfehlte das Tor deutlich.
