Italiens Torwart-Legende Gianluigi Buffon hat unmittelbar nach dem italienischen Scheitern in den WM-Play-offs seinen Rücktritt in der Squadra Azzurra bekanntgegeben. "Ich bin traurig, dass meine Nationalmannschaftskarriere so endet", sagte der 39-Jährige nach dem 0:0 im Rückspiel in Mailand gegen Schweden mit tränenunterlegter Stimme im italienischen Fernsehen. Buffon hatte gegen die Schweden, die das Hinspiel 1:0 gewonnen hatten, sein 174. Länderspiel für sein Heimatland absolviert.
"Es ist extrem schade, dass mein letztes offizielles Spiel mit dem Scheitern in den WM-Play-offs einherging", so Buffon gegenüber "Rai Sport" weiter. "Das ist alles sehr enttäuschend für mich - und für die gesamte Nation. Denn wir alle haben es verpasst, uns für die WM zu qualifizieren, was für das gesamte Land wichtig gewesen wäre. Das bedauere ich sehr - und nicht unbedingt, dass meine Karriere nun endet. Denn die Zeit schreitet stets voran - und so ist mein Karriereende nur die logische Konsequenz."
Der langjährige Kapitän hätte in Russland (14. Juni bis 15. Juli) seine sechste WM-Endrunde bestritten, was einem alleinigen Rekord gleichgekommen wäre. So aber bleibt er, der von 1998 bis 2014 stets am Start war, auf einer Stufe mit Deutschlands WM-Ikone Lothar Matthäus (1982 bis 1998) und Mexikos Torwart Antonio Carbajal (1950 bis 1966).
In seiner langen und erfolgreichen Laufbahn wurde der Keeper unter anderem 2006 Weltmeister in Deutschland, darüber hinaus sicherte sich "SuperGigi" acht Meistertitel mit seiner großen Liebe Juventus Turin, drei Pokalsiege und blieb der Alten Dame auch treu, als sie die Rückkehr in die Serie A nach dem Zwangsabstieg 2006 stemmen musste. Dem viermaligen Welttorhüter wurde bislang lediglich ein Erfolg in der Champions League verwehrt (bei drei Finalteilnahmen).
Buffon - bescheiden und herzlich
Was "Grande Gigi" über die vielen Jahre in der italienischen Nationalmannschaft wie auch weiterhin bei der Juve auszeichnet, ist seine vorgelebte Fairness. Immer wieder fällt der Routinier damit auf, wie er Gegner tröstet, umarmt oder auch in der sportlichen Niederlage Größe zeigt. So auch beim 0:0 im Rückspiel gegen Schweden, das das italienische WM-Aus und eben sein Karriereende besiegelte: Buffon klatschte vor dem Spiel, als die Tifosi bei der schwedischen Hymne lautstark pfiffen und forderte so Respekt ein, hinterher gratulierte er den schwedischen Spielern.